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DSC-Trainer Waibl zwischen Bundesliga-Pleite und Vaterfreuden

Die Volleyballfrauen des Dresdner SC verlieren unerwartet gegen Wiesbaden. In der Nacht zuvor wird ihr Trainer Alexander Waibl zum dritten Mal Vater - und ist nun hin- und hergerissen.

Von Michaela Widder
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Ärgert er sich noch oder schmunzelt Alexander Waibl doch etwas? Der DSC-Trainer erlebt in diesen Tagen großes privates Glück - und echte sportliche Herausforderungen.
Ärgert er sich noch oder schmunzelt Alexander Waibl doch etwas? Der DSC-Trainer erlebt in diesen Tagen großes privates Glück - und echte sportliche Herausforderungen. ©  Ronald Bonss

Dresden. So wenig Zeit zwischen der Geburt seines Kindes und einem Bundesligaspiel blieb Alexander Waibl bislang nicht. Der Trainer der Volleyballerinnen des Dresdner SC ist am Freitag kurz vor Mitternacht zum dritten Mal Vater geworden. Seine Frau Stefanie, selbst frühere DSC-Spielerin, brachte Sohn Luca Elia zu Welt. Nach nur zweieinhalb Stunden Schlaf stand für den stolzen Papa das Heimspiel gegen Wiesbaden an. Seine Mannschaft musste sich vor 3.000 Zuschauern und damit wieder ausverkaufter Halle mit 1:3 (30:32, 18:25, 25:11, 15:25) geschlagen geben.

Für Waibl ist das Ergebnis wenig überraschend: "Ich habe es kommen sehen, dass es so laufen würde. Die Wiesbadener machen aus den Möglichkeiten, die sie haben, das Maximale. Die sind in einem Lauf", sagt der 54-Jährige, "und wir in einer Findungsphase." Erst in dieser Woche hat der DSC mit Annick Meijers und Marie Hänle zwei Spielerinnen verpflichtet, die zunächst erst einmal in die Mannschaft integriert werden müssen. Dazu plagte den Bundesliga-Tabellenvierten die nächste Infektwelle.

Der Zufall – oder besser der Spielplan – wollte es, dass die 22-jährige Meijers ausgerechnet gegen ihren bisherigen Verein ihr Debüt für den sechsmaligen deutschen Meister gab. "Man hat gesehen, dass Annick in Sachen Durchschlagskraft eine Hilfe werden kann. Aber man darf nicht erwarten, dass alles gleich perfekt klappt", meinte Waibl danach.

DSC-Debüt gegen ihren Ex-Verein: Annick Meijers wechselte in dieser Woche von Wiesbaden nach Dresden.
DSC-Debüt gegen ihren Ex-Verein: Annick Meijers wechselte in dieser Woche von Wiesbaden nach Dresden. © Ronald Bonß

Es war mal wieder ein Spiel des DSC mit vielen Höhen - und noch mehr Tiefen. "Manchmal denkt man, man schaut beim Nachwuchsteam VCO zu, weil es so auf und ab geht, da viele unsere Spielerinnen noch nicht konstant sind", meinte Waibl. Eine Schrecksekunde gab es zudem am Ende des ersten Satzes, als Zuspielerin Sarah Straube bei einer Abwehraktion über Libera Elisa Lohmann stürzte und mit Schmerzen am linken Knie das Feld verließ. Waibl gab später Entwarnung: Es handle sich um ein muskuläres Problem, die Auswechslung sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen.

Seine Mannschaft ging letztlich enttäuscht vom Feld nach der sechsten Niederlage in dieser Bundesligasaison. Der Trainer bescheinigte dem Team allerdings einen "intakten Charakter mit der Fähigkeit, sich in den nächsten Wochen vieles zu erarbeiten. Es wäre dumm nach so einem Abend zu sagen, es wäre alles schlecht".

Für den Trainer überstrahlte an diesem Wochenende ohnehin die Geburt seines dritten Sohnes. "Alles gesund", sagt er dazu kurz und auf den Punkt gebracht. Den Fokus von diesem emotionalen Ereignis auf die Arbeit zu richten, sei trotzdem nicht schwer. "Genauso dann in die andere Richtung", ergänzte Waibl noch - und verabschiedete sich nach Hause.

Das nächste Heimspiel am 17. Februar fällt indes aus - nachdem sich NawaRo Straubing wegen Insolvenz aus der laufenden Bundesligasaison zurückgezogen hat. Stattdessen treffen die Dresdnerinnen nun eine Woche später, am 24. Februar, in einem Testspiel in der Margonarena auf das polnische Topteam VolleyWroclaw.