Update Sport
Merken

Reise-Chaos: DSC-Volleyballerinnen übernachten auf Flughafen

Das Europacupspiel in Italien hat für den Dresdner SC unliebsame Folgen. Die Volleyball-Frauen verbringen die Nacht im Münchener Terminal. Und heute geht es schon weiter nach Schwerin.

Von Alexander Hiller
 3 Min.
Teilen
Folgen
Die einen spielen Skat, Kapitänin Jennifer Janiska (M.) am Handy, Mika Grbavica will einfach schlafen.
Die einen spielen Skat, Kapitänin Jennifer Janiska (M.) am Handy, Mika Grbavica will einfach schlafen. © Instagram/@lnda_bock

Dresden. Dieser Europapokal-Auftritt hatte unliebsame Folgen. Nach dem 1:3 beim italienischen Spitzenverein Busto Arsizio am Mittwochabend verbrachten die Volleyballerinnen des Dresdner SC die Nacht noch vor Ort und wollten am Donnerstag um 13 Uhr vom Flughafen Malposa in Mailand wieder Richtung Deutschland abheben.

Die Eile ist geboten, denn am Samstagabend wird der DSC zum Bundesliga-Klassiker beim Schweriner SC erwartet. Doch die Rückkehr des Bundesligisten verzögerte sich immens. Der Flug LH1855 nach München mit Air Dolomiti hob erst mit viereinhalb Stunden Verspätung in Italien ab. Als Grund dafür wurden von den Flughäfen die widrigen Winterwetterbedingungen genannt. Somit verpasste die Mannschaft in München den Anschlussflug nach Dresden. DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann schaffte es, den gesamten Tross auf die letzte Lufthansa-Maschine am Donnerstagabend umzubuchen. Die wäre planmäßig 23.15 Uhr in Dresden gelandet. Wäre - weil der Plan zerplatzte. Aufgrund von weiterem Schneefall und Eisregen in München wurde auch dieser Flug gestrichen.

Das DSC-Team hing in München fest und verbrachte die Nacht auf dem Flughafen. Decken, Kissen und Getränke wurden zur Verfügung gestellt. Die Hotels waren zu diesem Zeitpunkt, der DSC erfuhr 22.30 Uhr vom gecancelten Flug, alle ausgebucht. Da auch für Freitag viele innerdeutsche Flüge gestrichen wurden oder bereits ausgebucht waren, setzte sich der DSC mit seinem Partner-Reiseunternehmen in Verbindung, das tatsächlich vor Mitternacht noch einen Bus losschickte. 6.15 Uhr am Freitagmorgen stiegen alle Spielerinnen ein, gegen 12.30 Uhr sollen sie in Dresden sein. Von da aus sollte es 14 Uhr weiter nach Schwerin gehen - wieder mit dem Bus.

Vorher müssen alle Spielerinnen kurz nach Hause, denn das Gepäck konnte das Team in München nicht abholen, weil es bis Dresden durchgecheckt ist und dort irgendwann am späten Freitagabend oder im Laufe des Samstags erwartet wird. Im Gepäck befindet sich auch Scoutingmaterial, Utensilien der Physioabteilung, Stretchingbänder und persönliche Dinge. Die Spielkleidung führen die Profis jedoch immer im Handgepäck mit, allerdings spielt der DSC in der Bundesliga mit anderen Trikots. Der Zwischenstopp in Dresden ist also zwingend nötig.

Auch die Busfahrt blieb von Verzögerungen nicht verschont. Aufgrund eines Staus auf der A72 war der Pannentross des DSC erst gegen 13.30 Uhr in Dresden, die Weiterfahrt nach Schwerin klappte 15.15 Uhr - gegen 22 Uhr sei man etwa in Schwerin. „Die Mannschaft versucht alles, diese Situation bestmöglich zu meistern. Die Ausgangslage für das anstehende Spiel in Schwerin könnten aber nicht schlechter sein", sagt die DSC-Geschäftsführerin. Eine Spielverlegung ist nach Auskunft der 36-Jährigen keine Option. Das Spitzenspiel wird am Samstag ab 18 Uhr live und frei empfangbar auf dem Spartensender Sport1 übertragen.

"Die Mannschaft hat diese schwierige Reise, mit der Übernachtung im Terminal auf irgendwelchen Bänken, mit sehr wenig Schlaf, von der emotionalen Seite sehr professionell verarbeitet", sagte Cheftrainer Alexander Waibl. "Natürlich hilft es nicht, wenn man nicht schläft." Der DSC kann am Samstagvormittag in Schwerin eine knappe Stunde trainieren - das erste Training nach zwei Tagen Odyssee. "Es ist Winter, da gibt es solche Umstände, da hat man mal Glück und mal Pech. Man kann es nicht ändern, also machen wir das beste daraus", so Waibl.