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Vertrag aufgelöst: DSC-Volleyballerin beendet überraschend die Karriere

Die 19-jährige Julia Wesser löst unerwartet ihren Vertrag beim Bundesligisten Dresdner SC auf. Dabei hatte der Verein das einen Tag zuvor noch anders dargestellt.

Von Alexander Hiller
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Julia Wesser hat ihren bis 2024 laufenden Vertrag beim Dresdner SC aufgelöst.
Julia Wesser hat ihren bis 2024 laufenden Vertrag beim Dresdner SC aufgelöst. © Matthias Rietschel

Dresden. Die erst 19-jährige Außenangreiferin Julia Wesser löst auf eigenen Wunsch ihren noch bis 2024 laufenden Vertrag beim Volleyball-Spitzenklub Dresdner SC auf und will ihre Profikarriere beenden.

Das bestätigte der Verein am Mittwoch in einer Pressemitteilung. "Julia Wesser beendet mit dem offiziellen Ende der Volleyballsaison 2022/23 Ende Mai ihre Profikarriere. Die Dresdnerin möchte zukünftig ihre Prioritäten anders ausrichten. Der Verein löst den bestehenden Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen auf", erklärte der DSC in dem Schreiben. Auch die als künftiges Juwel gehandelte Athletin wird dabei zitiert. "Wer glücklich sein will, braucht Mut! Es ist vielleicht nicht die einfachste Entscheidung auf meine Gefühle zu hören, aber es ist die ehrlichste. Es ist an der Zeit neue Brücken zu bauen, alte Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen."

Julia Wesser war in dieser Saison lange mit Pfeifferschem Drüsenfieber ausgefallen und erst zum Saisonende in den Kader des sechsfachen deutschen Meisters zurückgekehrt. Ob ihr Rücktritt vom Leistungssport auch teilweise darauf zurückzuführen ist, lässt sich derzeit nur spekulieren. Für den Dresdner SC ist die Entscheidung der 1,95 Meter großen Angreiferin ein herber Rückschlag in der Personalplanung. "Der DSC bedauert aus sportlicher Sicht die Entscheidung und wünscht Julia alles Gute für die Zukunft und ihren weiteren Weg. Zudem stehen die Türen des Vereins für die Dresdnerin stets offen, sollte sie sich für eine Rückkehr in den Profisport entscheiden", informiert der Verein deshalb. "Julia ist eine sehr vielseitig interessierte junge Frau. Ihre Entscheidung überrascht diejenigen, die sie ein bisschen besser kennen, nicht. Sie wird ganz bestimmt ihren ganz persönlichen Weg finden. Ich drücke ihr dafür die Daumen und wünsche ihr alles Gute", sagt Cheftrainer Alexander Waibl.

Noch tags zuvor am Dienstag bei der Vertragsverlängerung mit Zuspielerin Sarah Straube hatten Waibl und Geschäftsführerin Sandra Zimmermann auf konkrete Nachfrage noch bestätigt, dass Wesser neben Jennifer Janiska, Mika Grbavica und Lena Linke zu jenem Quartett gehöre, das noch laufende Verträge beim DSC besitzt. Dabei ist der Kontrakt mit Julia Wesser nach SZ-Informationen bereits vor einigen Tagen aufgelöst worden.

Nach dem ebenfalls überraschenden Karriere-Ende der damals 20-jährigen Emma Cyris 2021 ist der Rücktritt von Julia Wesser bereits der zweite ungeplante Abgang eines als hochbegabt eingestuften Volleyball-Talents.