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Volleyball: Die Dirigentin bleibt beim Dresdner SC

Mit der Vertragsverlängerung von Volleyballerin Sarah Straube hat der Dresdner SC eine entscheidende Position besetzt. Wieso die 21-Jährige so wichtig ist, erklärt ihr Trainer.

Von Michaela Widder
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Mit vielen Emotionen erleben die Fans Sarah Straube auf dem Spielfeld. Seit Februar war die Volleyballerin allerdings verletzt.
Mit vielen Emotionen erleben die Fans Sarah Straube auf dem Spielfeld. Seit Februar war die Volleyballerin allerdings verletzt. © Matthias Rietschel

Dresden. Die Zuspielerin ist so ziemlich die wichtigste Spielerin in einer Volleyball-Mannschaft, sie fungiert als Dirigent, setzt den Rhythmus, gibt den Takt des Spiels vor. Nicht nur für Dresdens Trainer Alexander Waibl ist es deshalb die „wesentlichste Rolle“. Die Fähigkeiten dieser Spielerin hätten schließlich „massiven Einfluss auf die Zusammenstellung des Teams“.

Am Dienstag hat der Dresdner SC nun das Geheimnis gelüftet, das längst keins mehr war. Sarah Straube wird auch in der kommenden Saison für den Meisterschaftsdritten spielen, das steht sogar schon seit Dezember fest. „Wir hätten mit ihr gern sofort auch einen längeren Vertrag gemacht, aber Sarah denkt in Jahresschritten, und das ist auch okay“, meint Waibl auf der Pressekonferenz bei einem Sponsor in Wilsdruff. Straube habe die Fähigkeit, eine Mannschaft zur Meisterschaft zu führen, betont der Trainer. „Sie hat Führungspersönlichkeit, die Gabe, unter großem Druck Leistung abzurufen, und dazu ungewöhnliches Ballgefühl.“

Mit 13 Jahren kam sie aus Suhl

Der 21-Jährigen sei die Entscheidung sehr leicht gefallen. „Ich sehe keinen Grund, mich nach einem anderen Verein umzusehen. Dresden ist zu meinem Zuhause geworden, ich sehe, dass ich mich weiterentwickele, und wir spielen international“, meint die Thüringerin, die mit 13 Jahren aus Suhl nach Dresden kam und die Nachwuchsschmiede durchlief. In der Saison 2019/2020 war sie ins Team „reingerutscht“, wie es Waibl formuliert. Unvergessen sei das Pokalfinale 2020, als sie für entscheidende Impulse auf dem Feld sorgte. „An den Goldmedaillen, die wir in den letzten Jahren gewonnen haben, hängt viel Sarah Straube dran“, meint der 55-Jährige.

In der vergangenen Saison wurde Straube erstmals Stammzuspielerin in der Profimannschaft – bis eine schwere Verletzung sie am 4. Februar ausbremste. Beim Rückspiel gegen den VC Wiesbaden gegen den VC Wiesbaden zog sie sich einen Anriss des hinteren Kreuzbandes und eine Meniskusquetschung im linken Knie zu. Die Diagnose bedeutete letztlich auch das Saison-Aus.

Als Vize-Kapitän und Führungsspielerin übernahm sie zwischenzeitlich auch Aufgaben an der Seitenlinie und half vor allem ihrer zweite Zuspielerin Kveta Grabovska. „Sarah schickte mir im Spiel auch wichtige Infos auf mein Handy, die konnte ich dann auf meiner Uhr ablesen“, erzählt Waibl. Auch auf Auswärtsfahrten unterstütze sie die Mannschaft. Erst vor zwei Wochen beendete Straube ihre ambulante Reha in Dresden und reiste anschließend direkt zur Nationalmannschaft nach Kienbaum. „Dort stand für mich aber erst mal Kraft-, Cardio- und Einzeltraining auf dem Programm“, erzählt sie. Wann Straube ins Mannschaftstraining einsteigen wird und ob sie in diesem Sommer noch fürs Nationalteam aufläuft, ist derzeit offen.

Am 31. Juli startet das Mannschaftstraining

Die Reise nach Übersee hat die Zuspielerin allerdings jetzt nicht mit angetreten. Am Dienstag sind die deutschen Volleyballerinnen in Japan mit einem 3:1-Sieg gegen die Niederlande in die Volleyball Nations League gestartet. Wenn die Mannschaft am 8. Juni wieder zurück in Kienbaum ist, wird auch Straube wieder mit am Bundesleistungszentrum trainieren.

Der Trainingsauftakt in Dresden ist für den 31. Juli terminiert. Die Bundesligasaison beginnt gut zwei Monate später am 7./8. Oktober. „Ich rechne damit, dass erst wenige Tage vor dem Start alle Spielerinnen in Dresden sind“, sagt Waibl. Neben die EM, die im August unter anderem in Düsseldorf stattfindet, stehen später auch noch Olympia-Qualifikationsturniere an.

In den nächsten Wochen wird der DSC weitere Neuverpflichtungen und eine Vertragsverlängerung bekannt geben. Offiziell stehen derzeit neun Spielerinnen im Kader, eine Handvoll dürfte also noch folgen.