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DSC verliert zwei Top-Spielerinnen an den Meister

Zwei Volleyballerinnen des Dresdner SC wechseln ausgerechnet zum Hauptrivalen Stuttgart. Das verriet ihr nunmehriger Ex-Trainer Alexander Waibl. Weitere Abgänge stehen fest.

Von Michaela Widder & Alexander Hiller
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Monique Strubbe wird weiter in der Bundesliga spielen - ab sofort jedoch für Stuttgart.
Monique Strubbe wird weiter in der Bundesliga spielen - ab sofort jedoch für Stuttgart. © kairospress

Dresden. Die formalen Pressemitteilungen fehlen zwar noch, aber Alexander Waibl hat die ersten beiden Abgänge der Volleyballerinnen vom Dresdner SC mit Adressat inzwischen bestätigt. Der 55-jährige Cheftrainer des Meisterschafts-Dritten, der in zwei Halbfinals am Titelverteidiger Stuttgart gescheitert war, erklärte in der Stuttgarter Zeitung, dass seine bisherigen Mittelblockerinnen Monique Strubbe und Kayla Haneline zum Rivalen nach Schwaben wechseln werden. Mittlerweile hat er den Transfer auch sächsische. de bestätigt.

"Es stimmt, dass sie nach Stuttgart gehen", sagte er. Stuttgarts Sportdirektorin Kim Oszvald-Renkema konnte oder wollte das indes gegenüber Sächsische.de noch nicht bestätigen oder dementieren. Kein Wunder, deren Mannschaft kämpft derzeit gegen Potsdam im Play-off-Finale um die deutsche Meisterschaft. Auch der DSC hat sich zu den Abgängen offiziell noch nicht positioniert.

Besonders der Abgang von Eigengewächs Monique Strubbe (21) dürfte den Dresdner Trainer mächtig wurmen. Die 1,88 Meter große Blondine kam als 14-Jährige aus Chemnitz zum Bundesstützpunkt nach Dresden, reifte hier erst zur Bundesliga-, dann zur Nationalspielerin und mittlerweile zu einem der begehrtesten Mittelblock-Talente in Europa. Bis zuletzt hatte der Verein versucht, den auslaufenden Dreijahresvertrag der Nationalspielerin unbedingt zu verlängern. Es ist das erste Mal in der Geschichte der DSC-Volleyballerinnen, dass ein Dresdner Eigengewächs direkt zum Kontrahenten nach Stuttgart wechselt.

Waibl will "Philosophie überdenken"

Das tut dem Verein sportlich und dem Trainer Waibl persönlich weh. "Diese Abgänge führen dazu, dass wir unsere Philosophie überdenken müssen. Wir wollen schließlich keine jungen deutschen Spielerinnen für Allianz MTV Stuttgart ausbilden", erklärte Waibl in der Stuttgarter Zeitung. Auf seinem Instagram-Account ließ der Erfolgstrainer vielsagend wissen: "Loyalität, Integrität und Geschlossenheit sind nicht mehr modern und gleichzeitig wichtiger denn je."

Beim DSC sind es nicht die einzigen Abgänge. Nach Informationen von sächsische.de soll auch Stammspielerin Linda Bock den Verein in Richtung Schwerin verlassen. Bei dem Klub aus dem Norden arbeitet ihr langjähriger Freund als Co-Trainer. Auch auf der Libero-Position deutet sich eine Veränderung an.

Im Gespräch ist Weltmeisterin Aleksandra Jegdic. Die serbische Nationalspielerin steht derzeit noch bei Finalist Potsdam unter Vertrag - und wäre für den DSC mit ihren 28 Jahren in jedem Fall eine große Verstärkung für die nächste Saison. Als Neuzugang wird zudem die US-Amerikanerin Grace Frohling, eine 1,98 Meter große Diagonalangreiferin, gehandelt. Im Trainerteam verliert Waibl mit dem früheren Weltklasse-Libero Markus Steuerwald (Co) und dem Polen Lukasz Zarebkiewicz (Athletik) zwei Vertraute an seiner Serie, ihre Nachfolger sollen aber bereits feststehen.