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DSC-Kapitänin Janiska tritt aus Nationalteam zurück

Volleyballerin Jennifer Janiska beendet nach 204 Länderspielen ihre Auswahlkarriere. Kapitänin will sie nur noch beim Dresdner SC sein.

Von Alexander Hiller
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Jennifer Janiska, hier beim Fotoshooting für den neuen DSC-Kalender, ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.
Jennifer Janiska, hier beim Fotoshooting für den neuen DSC-Kalender, ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. © Matthias Rietschel

Dresden. Nach dem Wechsel von Superstar Louisa Lippmann zum Beachvolleyball muss die deutsche Hallen-Nationalmannschaft einen weiteren personellen Rückschlag hinnehmen. Kapitänin Jennifer Janiska, die auch den Bundesligisten Dresdner SC anführt, erklärte kurz vor Beginn der neuen Bundesligasaison ihre Auswahlkarriere für beendet. Nach dem enttäuschenden 14. Platz bei der WM sicher kein ganz überraschender Schritt.

"In den vergangenen zehn Jahren war ich jeden Sommer mit der Nationalmannschaft unterwegs. Ich habe diese Zeit geliebt, aber auch viele private Anlässe verpasst. Vor allen Dingen in den letzten Monaten ist die Überlegung gereift, Familie und Freunden mehr Zeit in meinem Leben einzuräumen", erklärte die 28-Jährige am Dienstag in einer Pressemitteilung des Deutschen Volleyball-Verbandes.

Die Außenangreiferin kann sich demnach nun ganz ihren Aufgaben beim DSC widmen, bei dem sie im April ihren Vertrag bis 2024 verlängert hat. "Auch die schönste Zeit in der Nationalmannschaft hat irgendwann ein Ende und ich habe für mich beschlossen, dass das jetzt gekommen ist. Ich bin mit mir im Reinen und habe nach dem WM-Highlight und einem tollen, aber auch langen Sommer mit dem Team, den richtigen Zeitpunkt gefunden, an dem dieses Kapitel jetzt endet. Es fühlt sich richtig an", sagte Janiska.

Jennifer Janiska spielt nun nur noch für den Dresdner SC Volleyball. Vorerst bis mindestens 2024.
Jennifer Janiska spielt nun nur noch für den Dresdner SC Volleyball. Vorerst bis mindestens 2024. © www.loesel-photographie.de

Nach 204 Länderspielen für Deutschland endet somit eine Ära, die Janiska mit EM-Silber 2013 auf internationalem Spielfeld krönte. "Ich werde mich aber auch immer an die vielen kleinen Momente und Anekdoten abseits des Courts mit dem Team erinnern. Von verpassten Flügen, verirrten Shuttles, falschen Flughäfen, den vielen Reisen und den unzähligen gemeinsamen Wochen im Trainingszentrum", meinte die gebürtige Nordhornerin.

Die einzige verheiratete Profivolleyballerin im Kader des Dresdner SC baut derzeit mit ihrem Mann Daniel in Schwerin ein Haus. Die Stadt sei nach wie vor ihre Heimat, betont Janiska, die von 2014 bis 2019 auch für den Schweriner SC spielte.

Für den neuen Bundestrainer Vital Heynen ist der Verlust der zweiten Führungsspielerin innerhalb eines Jahres eine hohe Hypothek für die Zukunft. Die Kooperation mit dem kreativen und impulsiven Belgier hatte Janiska vor der WM gegenüber Sächsische.de kritisch hinterfragt, die Aufgabe als Kapitän aber dankbar angenommen.

"Jennifer hat in den vergangenen Jahren ihre junge Mannschaft als Kapitänin entscheidend geführt. Ihre Erfahrung und Kommunikation auf dem Feld, ihre Qualitäten als Annahme- und Abwehrspielerin, aber auch in Aufschlag und ihre Lösungen im Angriff war eine wichtige Stütze für das Team bei der diesjährigen WM. Sie wird in ihrer Rolle fehlen", betonte Christian Dünnes, Sportdirektor des deutschen Volleyball-Verbandes.