Sport
Merken

DSC-Volleyballerin bricht Auswahleinsatz vorzeitig ab

Linda Bock sollte jetzt mit der deutschen Nationalmannschaft in Kanada um die Nations League spielen. Doch die 22-Jährige vom Dresdner SC trainiert lieber zu Hause.

Von Alexander Hiller
 3 Min.
Teilen
Folgen
Linda Bock hat sich beim Dresdner SC zu den unverzichtbaren Stammkräften entwickelt.
Linda Bock hat sich beim Dresdner SC zu den unverzichtbaren Stammkräften entwickelt. © Jürgen Lösel

Dresden. Seit wenigen Tagen kann Cheftrainer Alexander Waibl im Training wieder mit einer Spielerin arbeiten, die jetzt eigentlich am anderen Ende der Welt spielen müsste. Linda Bock vom Dresdner SC stand in den vergangenen Wochen im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft für die Partien der Volleyball Nations League. Bei den Gruppenpartien in den USA und Brasilien gehörte Bock mit zum Aufgebot, für die Partien jetzt in Kanada war die Wahldresdnerin bis zum 3. Juli auch eingeplant.

Doch Bock hat in einem Gespräch mit dem Trainerteam um den neuen Bundestrainer Vital Heynen den Wunsch geäußert, die Mannschaft vorzeitig verlassen zu können. "Die Perspektive war nicht so, wie ich das gedacht hätte", sagte Bock, die beim DSC in der vergangenen Saison als Außenangreiferin starke Akzente setzte, aber ursprünglich als Libera verpflichtet worden war.

Heißt im Klartext: Ihre Einsatzzeiten hatte sich die 1,80 Meter große Profispielerin offenbar anders vorgestellt. Nur in einer der acht Partien durfte Bock als Libero länger aufs Feld, ansonsten wurde sie von Bundestrainer Heynen nur kurz oder gar nicht ins Spiel geschickt. Den Großteil der Arbeit als Libera erledigte stattdessen Anna Pogany vom Schweriner SC.

"Ich hatte tatsächlich wenig Einsatzzeiten, aber das war nicht der Grund für meinen Abreisewunsch. Das hatte mit ein paar anderen Sachen zu tun", sagt Bock . Um welche Art der Probleme es sich dabei handelte, darüber mag Bock im Moment nicht öffentlich reden. Auch der Verband gibt sich schmallippig und lässt auf Nachfrage von Sächsische.de lediglich wissen, dass das Trainerteam dem Wunsch von Linda Bock entsprochen habe und die Details der Aussprache intern bleiben.

Bock möchte nicht näher auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Bundestrainer eingehen, beschreibt den Umgang mit dem Belgier, der die polnischen Männer 2018 zum Weltmeistertitel führte, lediglich als "etwas anders, als man es kennt."

Die Erfolge der deutschen Frauen sind beim Nations-League-Turnier der besten Volleyballnationen bisher noch recht übersichtlich. Von neun Partien haben die deutschen Volleyballerinnen lediglich zwei für sich entscheiden können. "In so einem Turnier liegt der Fokus darauf, dass man Spiele gewinnt und dafür weniger trainiert. Mir bringt es mehr, wenn ich jetzt hier trainiere und an individuellen Dingen arbeiten kann", sagt Bock. Allerdings ist für die DSC-Spielerinnen ab Freitag der komplette Juli frei.

In Kanada stehen mit Jennifer Janiska, Monique Strubbe und Sarah Straube drei aktuelle DSC-Frauen und mit Camilla Weitzel (Chieri), Saskia Hippe (CS Voluntari/Rumänien) und Lena Stigrot weitere drei Ex-Dresdnerinnen im Aufgebot. Mit Letzterer gibt es im Dezember ein Wiedersehen. Der Dresdner SC tritt in der ersten Runde des CEV-Cups gegen das italienische Spitzenteam Busto Arsizio an. Dort steht für die neue Saison auch Stigrot unter Vertrag.