Von Thomas Wolfer
Wie ist die Corona-Lage in Slowenien?
Angespannt. Die Infektionszahlen sind verhältnismäßig hoch. Deswegen gilt Slowenien derzeit als Hochinzidenzgebiet. Die WM findet mit vielen strengen Hygieneregeln statt. Zuschauer vor Ort sind nicht zugelassen. Pokljuka ist keine klassische Ortsbezeichnung, sondern der Name einer alpinen Hochebene im Nordwesten des Landes. Im Nationalpark Triglav gelegen, ist Bled die nächste kleine Stadt, in der viele Teams ihr WM-Quartier beziehen – auch das deutsche.
Um sich abzuschirmen, hat die DSV-Mannschaft eine Unterkunft für sich allein und außerdem ein eigenes Konzept für die Hygiene. Die Sportler bekommen jeweils Einzelzimmer. Außerdem hat die Mannschaft eigene Köche dabei. Alle Teilnehmer werden regelmäßig auf Corona getestet.
Wie lief die WM 2020 fürs DSV-Team?
Eine Goldmedaille gab es für die deutsche Mannschaft in Antholz zwar nicht. Trotzdem fiel die Bilanz in Südtirol mit viermal Silber und einmal Bronze gut aus. Ein fünfter Platz in der Verfolgung durch Arnd Peiffer war das beste Einzelresultat bei den Männern, die in der Staffel hinter Frankreich und Norwegen Bronze holten. Denise Herrmann wurde ebenso Vize-Weltmeisterin in der Verfolgung wie Vanessa Hinz im Einzel. Die Frauen-Staffel gewann auch Silber – so wie Erik Lesser und Franziska Preuß im Single-Mixed.
Wer hat jetzt Medaillenchancen?
Bei den Frauen vor allem Preuß. Die 26-Jährige zeigte seit Jahresbeginn eine starke Form und löste Herrmann als Nummer eins im Team ab. Während die Oberwiesenthalerin nicht ganz in Bestform war, zeitweise mit der Laufform haderte und fast immer mit ihren Schießergebnissen, könnte Preuß zur Medaillensammlerin werden. Auch die Frauenstaffel gehört nach dem Sieg in Oberhof zu den Favoriten.
Bei den Männern ist Olympiasieger Peiffer vorn zu erwarten. Der Harzer schaffte im Massenstart bislang den einzigen Einzelsieg für die deutschen Skijäger in diesem Winter. Auch Lesser und Benedikt Doll könnten für Überraschungen sorgen. Ziel sind laut Sportdirektor Bernd Eisenbichler vier bis fünf Medaillen.
Wer sind die Favoriten?
Bei den Männern gehen alle WM-Titel mal wieder über Johannes Thingnes Bö. Der 27-Jährige bekommt jedoch aus dem eigenen Team viel Konkurrenz. Vier Norweger liegen im Gesamtweltcup derzeit vorn. Bei den Frauen sind es zwei. Dort führt Marte Olsbu Röiseland vor Tiril Eckhoff. Auch Hanna Öberg aus Schweden dürfte weit vorn landen.
Zuletzt in starker Form war die Österreicherin Lisa Theresa Hauser ebenso wie Preuß. Bei den Männern könnten die Franzosen um Quentin Fillon Maillet oder die Schweden um Sebastian Samuelsson am ehesten eine norwegische Party verhindern.
Wo sind die Rennen im TV zu sehen?
Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF teilen sich die Übertragungen. In der ersten WM-Woche ist die ARD an der Reihe, in der zweiten das ZDF. Außerdem zeigt Eurosport alle Wettkämpfe. (dpa)