Sport
Merken

Was Sport-Fans am liebsten im Fernsehen schauen

Da kann auch der "Tatort" nicht mithalten: In den Jahren mit Großveranstaltungen sehen die Menschen am liebsten Sport. Die TV-Bilanz des Jahres 2021.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Der Anfang vom Ende: Englands Raheem Sterling erzielt das Tor zum 1:0 bei der Fußball-EM gegen Deutschland. Die Partie war das meistgesehene Sportereignis im Fernsehen in diesem Jahr.
Der Anfang vom Ende: Englands Raheem Sterling erzielt das Tor zum 1:0 bei der Fußball-EM gegen Deutschland. Die Partie war das meistgesehene Sportereignis im Fernsehen in diesem Jahr. © dpa

Frankfurt/Main. Sportlich ein Flop, bei den TV-Quoten top: Die Übertragung vom EM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist die erfolgreichste Sport-Sendung des Jahres im deutschen Fernsehen. 24,49 Millionen Menschen sahen am 29. Juni den Sieg der englischen Mannschaft gegen die DFB-Auswahl in der ARD. Nach zwei Jahren ohne großes Fußball-Turnier bescherte die Europameisterschaft beiden öffentlich-rechtlichen Sendern ein Quoten-Feuerwerk.

Trotz des schwachen Abschneidens der deutschen Mannschaft dominierte das Turnier das TV-Verhalten der Sportfans in diesem Jahr. Die vier EM-Spiele des DFB-Teams sowie das Finale mit Italiens Sieg gegen England kamen über die 20-Millionen-Grenze. Solche Zahlen gab es zuletzt nicht. Zum Vergleich: 2020 hatte Bayern Münchens Endspiel-Sieg in der Champions League mit 12,81 Millionen die beste Reichweite des Jahres. Dank der EM lagen sechs Sport-Übertragungen vor der einmalig wiederbelebten Samstagabendshow „Wetten, dass..?“ (14,46 Millionen) und dem erfolgreichsten „Tatort“ (14,2 Millionen).

„Die Strahlkraft des Fußballs hat sich wieder bewiesen“, sagte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann nach dem Turnier. „Die EM hat einen Moment gebraucht, bis sie ihr Publikum gefunden hat.“ Die Reichweiten in der Gruppenphase blieben zwar insgesamt hinter den Zahlen vergleichbarer Turniere, dennoch dominierte die EM-Berichterstattung die Quoten-Bilanz des Sport-Jahres 2021: 27 Live-Spiele schafften es in die Top 30. Außerhalb des Turniers fand die deutsche Fußball-Nationalmannschaft indes deutlich weniger Zuschauer. Gerade einmal 7,53 Millionen beim Island-Spiel waren die größte Reichweite der zwölf Länderspiele bei RTL, 6,32 Millionen gegen Dänemark die schwächste.

Locker getoppt wurden die Zahlen vom DFB-Pokal der Fußballer. Den 4:1-Sieg von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig sahen 9,57 Millionen in der ARD und weitere 675.000 beim Bezahlsender Sky. Es war die erfolgreichste Sport-Sendung außerhalb der EM und kam im Jahres-Ranking des frei zu empfangenden Fernsehens auf Platz 13. Auch sonst lohnte sich der Cup-Wettbewerb für das Erste, das mit vier Live-Partien unter den Top 50 vertreten war.

Hinter dem Fußball sind Skispringen und vor allem Biathlon absolute Quoten-Garanten für das Erste und das Zweite. „Der Wintersport ist wieder sehr stark“, kommentierte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. 7,30 Millionen TV-Zuschauer beim Neujahrsspringen im Ersten sorgten für den Topwert des Jahres. Noch bemerkenswerter sind allerdings 20 Biathlon-Übertragungen unter den Top 100.

Bei den Olympia-Übertragungen aus Tokio hat es aufgrund der sechsstündigen Zeitverschiebung für absolute Spitzenwerte nicht gereicht. Die Zusammenfassung vom Finalerfolg von Tennisspieler Alexander Zverev war mit 4,50 Millionen Zuschauern auf Rang 100 die erfolgreichste Sendung aus Tokio. Andererseits lieferten die Sommerspiele in Tokio den Sendern zwei Wochen lang über viele Stunden eine durchschnittliche Reichweite von rund 1,3 Millionen und Marktanteile von mehr als 21 Prozent. (dpa)