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Punzel: EM-Gold nach acht Jahren Pause

Die Dresdner Wasserspringerin hat bei den Titelkämpfen die Medaillensammlung komplett: Nach Bronze und Silber holt sie Gold - ihr größter Erfolg seit Langem.

Von Daniel Klein
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Tina Punzel aus Dresden schraubt sich in Budapest zu ihrem ersten großen Einzeltitel bei einer internationalen Meisterschaft seit 2013.
Tina Punzel aus Dresden schraubt sich in Budapest zu ihrem ersten großen Einzeltitel bei einer internationalen Meisterschaft seit 2013. © MTI/AP

Es könnte ihr Jahr werden. Bei Olympia in Tokio startet Tina Punzel nach der erfolgreichen Qualifikation vorige Woche gleich in drei Disziplinen. Bei der EM in Budapest komplettierte sie am Samstagabend ihre Medaillensammlung. Nach Bronze im Team-Event und Silber im Mixed-Wettbewerb holte die Dresdnerin den Titel im Einzel vom Dreimeter-Brett. „Ich bin überglücklich, erleichtert und stolz. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt“, sagte sie mit der Goldmedaille um den Hals.

Es ist zudem einer der größten Erfolge ihrer Karriere. 2013 hatte sie bei der Heim-EM in Rostock als damals 17-Jährige völlig überraschend Gold in dieser olympischen Disziplin gewonnen. Um das zu wiederholen, musste sie acht Jahre warten. „Es war mit Bronze oft sehr knapp gewesen“, erklärte sie. Nun hat es wieder geklappt – und das sehr souverän. Bereits den Vorkampf gewann Punzel mit großem Abstand. „Und im Finale hat es dann richtig Spaß gemacht. Bis auf einen Sprung habe ich keine Luft rangelassen.“ Nur nach einem der fünf Durchgänge war sie zwischenzeitlich mal auf Platz drei abgerutscht. Allerdings war das Finale geprägt von vielen Fehlern bei allen zwölf Frauen.

Zum Abschluss holte die 25-Jährige am Sonntagabend in der Synchron-Entscheidung vom Dreimeter-Brett mit Lena Hentschel, die für den Berliner TSC startet, aber in Dresden trainiert, erneut Gold. Sie gewann dadurch in Budapest vier Medaillen bei fünf Starts. Lediglich im Synchron-Wettbewerb vom Zehnmeter-Turm reichte es an der Seite der Berlinerin Christina Wassen knapp nicht fürs Podium. Am Ende fehlten 2,5 Punkte zu Bronze.

Tina Punzel feiert mit ihrem Trainer, nachdem sie die Goldmedaille gewonnen hat.
Tina Punzel feiert mit ihrem Trainer, nachdem sie die Goldmedaille gewonnen hat. © MTI/AP

„Wir waren immer knapp dran am Gold und haben jetzt gezeigt, dass wir es auch gewinnen können“, sagte Punzel und erinnerte an vergangene Wettkämpfe. „Wir sind stolz und sehr glücklich.“ Auch die 19-jährige Hentschel jubelte: „Es war ein echt toller Wettkampf.“ Sie betonte nach Weltcup und EM: „Der krönende Abschluss der Reise ist unglaublich.“

2019 hatte Punzel in Kiew das gleiche EM-Programm bestritten und auch vier Medaillen gewonnen. Die Ausbeute war diesmal wertvoller – nicht nur wegen des Einzel-Titels nach so langer Pause, sondern auch, weil die besten Nationen mit ihren stärksten Athleten starteten. Für Punzel war es die siebente EM-Teilnahme seit 2013. Nur von der EM 2016 in London kehrte sie ohne Medaille heim. „Ich denke, wir haben die 15 Monate gut genutzt. Ich freue mich jetzt auf den Sommer“, sagte Punzel.

Patrick Hausding, seit Jahren erfolgreichster deutscher Wasserspringer, gewann mit Timo Barthel aus Dresden Synchron-Bronze vom Turm. Gold ging an die Briten Thomas Daley und Matthew Lee.

Derweil sorgte Schwimmerin Lea Boy am Sonntag für einen goldenen Abschluss der Freiwasser-Wettbewerbe. Die Staffel-Weltmeisterin trotzte über 25 Kilometer den widrigen Bedingungen im 17,5 Grad Celsius kalten Lupa-See am besten und kraulte in beeindruckender Manier zu ihrem ersten internationalen Einzel-Titel. Für sie war es bereits die zweite Medaille bei diesen Titelkämpfen. Am Samstag hatte Boy mit Florian Wellbrock, Rob Muffels und Leonie Beck Silber in der Staffel geholt.