Update Sport
Merken

Siegesserie gerissen: Bob-Dominator Friedrich diesmal Zweiter

Beim Bob-Weltcup in Lake Placid geschieht Unerwartetes für die deutschen Teams: Francesco Friedrich unterliegt im internen Duell, die Frauen gewinnen erstmals im Mono. Dramatisch wird es am Ende im Vierer.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Deutscher Doppelsieg in Lake Placid, nur sind Francesco Friedrich und Alexander Schüller (links) diesmal nicht auf dem ersten Platz. Stattdessen gewinnen Johannes Lochner (rechts) und Georg Fleischhauer.
Deutscher Doppelsieg in Lake Placid, nur sind Francesco Friedrich und Alexander Schüller (links) diesmal nicht auf dem ersten Platz. Stattdessen gewinnen Johannes Lochner (rechts) und Georg Fleischhauer. © AP

Lake Placid. Die Feiertage haben für Johannes Lochner eher begonnen als erwartet. Der Königseer bejubelte in Lake Placid seinen ersten Weltcup-Sieg im Zweierbob nach fast genau zwei Jahren und kündigte für den Sonntagabend eine ordentliche Party in der Olympia-Stadt von 1980 an. Daheim geht es dann weiter, denn nicht nur Weihnachten steht an. Lochner führt auch seine langjährige Freundin Hannah vor den Traualtar.

Den Sieg über den schier unschlagbar erscheinenden Dominator Francesco Friedrich, der zuvor die ersten vier Saisonrennen allesamt gewonnen hatte und mit Alexander Schüller diesmal Zweiter wurde, gönnte Lochner jeder im kleinen Teilnehmerfeld. „Das hat er sich verdient mit seinen Leistungen in den letzten Jahren“, lobte Bundestrainer René Spies. Und auch Friedrich, der zu den ersten Gratulanten gehörte, sagte: „Hansi war richtig gut am Start und ist richtig gut gefahren. Er war uns auch im Training schon etwas überlegen.“ Der Pirnaer sprach deshalb von Schadensbegrenzung.

Lochner selbst kam aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. Sein bärenstarker Anschieber Georg Fleischhauer vom BSC Sachsen Oberbärenburg, der erstmals im Zweier-Weltcup dabei war, hatte den Bob des 32-Jährigen derart schnell gemacht, dass er auch fixer als Friedrich durch das Kurvenlabyrinth raste. „Es war geil, endlich mal wieder ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen. Das wurde mal wieder Zeit. Die Startzeiten waren geil und die Fahrten einigermaßen okay“, resümierte der Olympia-Zweite.

Auch die deutschen Frauen jubelten kräftig. Laura Nolte holte sich den Sieg im Monobob und schrieb damit Geschichte. Im 15. Weltcup-Rennen dieser Disziplin war es der erste deutsche Erfolg. „Ich bin megahappy. Ich kam zwar im Training ganz gut zurecht, aber dass ich gleich gewinne, damit habe ich nicht gerechnet“, sagte die Zweierbob-Olympiasiegerin.

Sie durchbrach mit ihrem Sieg, den sie mit einem Bahnrekord im ersten Durchgang eingeleitet hatte, die fünfjährige Erfolgsserie von Kaillie Humphries. Die Amerikanerin hatte seit 2017 alle Rennen in Lake Placid gewonnen. Dritte wurde Lisa Buckwitz, die sich im ersten Lauf auch den Startrekord holte.

Friedrich muss auf Vierersieg in Lake Placid weiter warten

Dramatisch ging es dann am Sonntagabend deutscher Zeit bei der Vierer-Entscheidung zu – und erneut überraschend. Nach dem ersten Lauf führte Christoph Hafer mit seinem Team, und Team Friedrich lag auf Rang vier. Im zweiten Lauf verbesserte sich der Bob-Dominator auf den zweiten Platz, nicht zuletzt wegen des Einstiegsdramas im Schweizer Team um Pilot Michael Vogt.

Ein Anschieber schaffte es erst weit in der Bahn in den Bob. Vogt fiel weit zurück. Und auch Hafer fiel zurück auf den dritten Rang. Friedrich indes wurde Zweiter hinter dem Briten Brad Hall – mit 0,01 Sekunden Rückstand. Auf seinen ersten Vierersieg in Lake Placid muss der Weltklasse-Pilot vom BSC Sachsen Oberbärenburg also weiter warten. Ein passender Zeitpunkt wäre 2025, dann findet die WM dort statt. (dpa/SZ)