WM in St. Moritz: Nolte holt erstes Gold im Monobob

St. Moritz. Die eine ist die Dominatorin im Bobsport, und die andere schickt sich nun endgültig an, diese Rolle im Eiskanal zu übernehmen: Die US-Amerikanerin Kaillie Humphries (37) und Laura Nolte (24) haben sich bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz bereits im Monobob das erwartete Generationenduell geliefert - mit durchaus überraschendem Ausgang.
Die Winterbergerin ist die neue Weltmeisterin im Monobob und damit die erste deutsche Pilotin, die sich den Titel in dieser jungen Disziplin gesichert hat. "Ein historischer Tag für uns, gerade weil wir in den vergangenen Jahren nicht so erfolgreich waren in dieser Disziplin", betont Bundestrainer René Spies.
Die Zweierbob-Olympiasiegerin Nolte liegt nach vier Läufen deutlich vor Monobob-Olympiasiegerin Humphries. Am Ende sind es 0,40 Sekunden. "Oh ja, das bedeutet mir einiges. Eine Medaille war ganz klar das Ziel, erst recht nach dem vierten Platz bei Olympia vor einem Jahr. Aber gleich zu gewinnen, das hätte ich nicht gedacht", sagt Nolte und strahlt - so muss man das an diesem Sonntagmittag sagen - mit der Sonne in St. Moritz um die Wette.

Das starke deutsche Abschneiden macht Lisa Buckwitz auf dem dritten Platz perfekt. Für die Berlinerin, 2018 schon Olympiasiegerin als Anschieberin von Mariama Jamanka und vergangene Woche beim Weltcup in Altenberg noch gestürzt, ist es der größte Erfolg als Pilotin. "Meine erste WM-Medaille überhaupt - ich bin mega happy", erklärt die 28-Jährige , und sie blickt zurück: "Vor fünf Jahren an die Lenkseile zu wechseln, war die richtige Entscheidung. Aber es war auch ein langer Weg bis hierher. Ich musste viel Geduld haben und cool bleiben, was nicht immer einfach ist." Auch der Sturz in Altenberg habe Spuren hinterlassen, meint Buckwitz. "Doch davon darf man sich nicht unterkriegen lassen."
Das bestätigt der Bundestrainer und bescheinigt den beiden Athletinnen auf dem Siegerpodest eine außergewöhnliche Leistung. Und er hebt Kim Kalicki hervor, die dritte deutsche Pilotin, die im letzten Lauf die schnellste Zeit erzielt. Das reicht für den fünften Platz, nachdem Kalicki nach zwei Läufen noch Siebente gewesen ist. Das gute Abschneiden komplettiert Maureen Zimmer vom BSC Sachsen Oberbärenburg, die als Junioren-Weltmeisterin ein persönliches Startrecht für die WM hat und als Achte ebenfalls zufrieden sein kann. Am Start gehört die 26-Jährige zu den Top drei.

"Rundherum war das ein herausragendes Ergebnis für uns und eine starke Leistung des gesamten Teams. Das freut mich persönlich sehr, nachdem es in den vergangenen zwei Jahren nicht so gut lief ", sagt Bundestrainer Spies.
Und in Zukunft? Von einer Wachablösung in Sachen Dominanz will zumindest Nolte nichts wissen. "Kaillie gewinnt ja immer noch ganz viel, erst vergangene Woche wieder beide Rennen in Altenberg. Besonders im Monobob ist sie immer eine Bank. Warten wir also mal ab", sagt Nolte, die ebenso wie Humphries am kommenden Wochenende im Zweierbon natürlich wieder zu den großen Favoritinnen zählt. Schon der aktuelle Weltcup-Winter hat auf diesen Zweikampf zwischen Nolte und Humphries, den momentan besten Bobpilotinnen der Welt, hingedeutet.