Bob-WM 2021
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"Der Sturz war ein reiner Marketing-Gag"

Harald Czudaj und Rainer M. Jacobus scherzen im Podcast Dreierbob über ihren Spurbob-Fauxpas vor einem Jahr - und haben eine Überraschung für die Zuhörer.

Von Fabian Deicke & Tino Meyer
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Bob-WM 2020 in Altenberg: Vor dem dritten Lauf der Vierer-Entscheidung verpasst Rainer M. Jacobus den Einstieg, Harald Czudaj fährt den Spurbob allein ins Ziel.
Bob-WM 2020 in Altenberg: Vor dem dritten Lauf der Vierer-Entscheidung verpasst Rainer M. Jacobus den Einstieg, Harald Czudaj fährt den Spurbob allein ins Ziel. © [M] privat/SZ

Altenberg. Die WM in Altenberg ist auch ihr absoluter Saisonhöhepunkt: Sachsens Bob-Legende und Olympiasieger Harald Czudaj sowie Rainer M. Jacobus, der Vorsitzende des BSC Sachsen Oberbärenburg. Beide sind nicht nur nahe dran am Geschehen im Eiskanal, sie sind mittendrin und beinahe täglich im Einsatz. Pilot Czudaj und Anschieber Jacobus fahren Spurbob.

Ohne sie, das legt das Reglement fest, wird kein Rennlauf gestartet. "Spurbob ist man deswegen, um eine Spur zu ziehen für die unerfahrenen Piloten, die nach uns folgen", erklärt Czudaj im WM-Podcast Dreierbob - und meint das natürlich nicht ernst. "Spaß beiseite, der Spurbob hat die Aufgabe, zu schauen, ob die Wetterbedingungen passen, die Lichtschranken für die Zeitmessung funktionieren und auch sonst alles in Ordnung ist. Wir sind sozusagen das Sicherheitsrelais der Bobbahn."

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Während der WM-Tage hatten sie die 50. gemeinsame Abfahrt in dieser Saison. "Irgendwann habe ich angefangen, Strichlisten zu machen", erzählt Jacobus. Angefangen hat alles vor 15 Jahren, als ihn Czudaj mal zu einer Fahrt überredete. Inzwischen sind beide längst ein eingespieltes Team, das sich auf eine WM aber auch extra vorbereitet.

Startbereich in Altenberg heißt jetzt Jacobusweg

"Man kann nicht Bob fahren ohne Training. Wir haben im Herbst begonnen und haben zum Europacup Anfang Januar hier in Altenberg fünf Trainingseinheiten mit Start- und Laufbestzeit durchgezogen. Danach waren wir ganz schön platt", sagt Jacobus.

Dass nicht immer alles glatt geht, hat das Vorjahr gezeigt - als er es vor dem dritten Lauf bei der Viererbob-Entscheidung nicht in den Bob geschafft hat und Czudaj den Spurbob allein ins Ziel gebracht hat. "Das war doch geplant. Der Bundestrainer René Spies hat sofort gemerkt, dass es ein Marketing-Gag war", meint Jacobus, der nun aber an der Bahn namentlich verewigt ist. Die Mechaniker des deutschen Verbandes haben nach der WM ein Schild gebastelt. Der Startbereich in Altenberg heißt jetzt "Jacobusweg".

Mit der Leidenschaft, die sie in der Bahn treibt (Czudaj: "Bobfahren ist immer noch Adrenalin pur"), engagieren sich die beiden demnächst 58-Jährigen (Jacobus: "Bis 60 ziehen wir durch") beide auch außerhalb für den sächsischen Bobsport. Nicht ganz zufällig ist der BSC Sachsen Oberbärenburg derzeit der erfolgreichste Kufenklub der Welt, und die nächste Generation hinter Dominator Francesco Friedrich aus Pirna steht schon bereit.

In Erinnerung an Jacobus' Missgeschick bei der WM 2020 benannten die Mechaniker des deutschen Teams den Startbereich in Altenberg nach dem Anschieber des Spurbobs.
In Erinnerung an Jacobus' Missgeschick bei der WM 2020 benannten die Mechaniker des deutschen Teams den Startbereich in Altenberg nach dem Anschieber des Spurbobs. © privat

Einer ist Czudajs Sohn Alexander, im Vorjahr immerhin Jugend-Olympiasieger geworden. Auch das ist Thema im Podcast-Gespräch und natürlich die Frage, wer das Viererbob-Rennen bei der WM gewinnt.

"Es wird ein sehr viel engeres Rennen als im Zweier, den Franz ja mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung gewonnen hat", sagt Jacobus und nennt neben Friedrich, Spitzname Franz, dessen Kumpel Benjamin Maier aus Österreich als großen Favoriten, zudem den Letten Oskars Kibermanis, Justin Kripps aus Kanada und Johannes Lochner vom Königssee. Die Favoritenrolle aber liegt ganz klar bei Friedrich, sagt auch Czudaj: "An der Nummer kommt er natürlich nicht vorbei, aber es wird deutlich schwerer als im Zweier. Seine Extraklasse am Start dürfte ihm den Vorteil verschaffen, in der Bahn den einen oder anderen kleinen Fehler mehr machen zu können."

Beide sind sich zudem sicher, dass die Gesamtzeit nach den vier WM-Läufen mit anderthalb bis zwei Sekunden deutlich schneller sein wird als im Vorjahr. Am 1. März 2020 gewann Team Friedrich mit 3:36,09 Minuten.

So gewinnen Sie eine Bobfahrt mit Harald Czudaj

Und diesmal? Das Duo Czudaj/Jacobus verlost 2x2 Eintrittskarten für den nächsten Bob-Weltcup in Altenberg (Termin offen) - "inklusive 2x2 Gästefahrten mit uns beiden in einem historischen Viererbob, der unserem Verein gehört", wie sie erzählen. Gewinner sind die beiden Tipps, die der Endzeit des WM-Siegers nach vier Läufen am nächsten kommen.

Kleine (Rechen-)Hilfe: Im Vorjahr lauteten die Laufzeiten 54,25 + 54,34 + 53,35 + 54,15.

❄ Sie wollen gewinnen? Dann schreiben Sie Ihre getippte Gesamtzeit des Viererbob-WM-Siegers per Mail mit Ihrem Namen an [email protected], Betreff: Dreierbob. ❄

Einsendeschluss ist am Samstag, 13.2., um 15 Uhr. Es gelten die Allgemeinen Bedingungen für Gewinnspiele auf sächsische.de. Bei mehreren gleichen zutreffenden Tipps entscheidet das Los.

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Alle Podcast-Gespräche im Dreierbob werden aufgrund der Corona-Situation über Videoanrufe aufgezeichnet. Die am Gespräch beteiligten Personen sitzen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

Mit dem Podcast Dreierbob hat Sächsische.de die WM in Altenberg vor einem Jahr begleitet. Weil wegen Corona die WM erneut im Osterzgebirge stattfindet, geht auch dieses Format bei uns wieder an den Start. Bis zum 15. Februar erscheint täglich eine Folge.

Alles über die WM erfahren Sie auf unserer Themenseite BOB-WM 2021.