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Strelow mit beachtlichem Weltcup-Debüt

Der Biathlet aus Schmiedeberg kommt beim Sprint auf den 37. Platz und qualifiziert sich für das Verfolgungsrennen. Dabei war seine Anreise ein Abenteuer.

Von Daniel Klein
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Justus Strelow kann zufrieden sein mit seinem ersten Auftritt im Weltcup. Der zweite folgt gleich am Samstag.
Justus Strelow kann zufrieden sein mit seinem ersten Auftritt im Weltcup. Der zweite folgt gleich am Samstag. © Foto: Egbert Kamprath

Nur der erste Schuss im ersten Weltcup-Rennen seiner Karriere ging daneben. Die restlichen neun Scheiben traf Justus Strelow beim Sprint im schwedischen Östersund. Damit landete der Biathlet aus Schmiedeberg bei seinem Debüt auf einem beachtlichen 37. Platz und qualifizierte sich für das Verfolgungsrennen am Samstag. Von den acht deutschen Startern wurde der 24-Jährige viertbester, nur Roman Rees (10.), Benedikt Doll (31.) und Erik Lesser (33.) waren schneller.

"Der erste Schuss im Weltcup hätte schon lieber ein Treffer sein können", sagte Strelow gegenüber sächsische.de, "aber ja bin natürlich zufrieden mit dem Ergebnis und freue mich jetzt, dass ich morgen nochmal an den Start gehen kann."

Eine noch bessere Platzierung verpasste Strelow auf der Strecke, bei den Laufzeiten kam er auf Rang 52. Da hat der zumeist sichere Schütze noch Defizite, doch die Rückstände zur Spitze wurden in den vergangenen Jahren kleiner. Das Ergebnis bei seiner Premiere war auch deshalb beachtlich, weil er bei seiner Anreise nach Östersund einige Hindernisse zu meistern hatte.

Auf dem Flughafen in Frankfurt/Main war am Montag eine Person mit einem waffenähnlichen Gegenstand gesichtet worden. Das hatte einen SEK-Einsatz zur Folge, Strelow verpasste den Flug und landete mit einer anderen Maschine schließlich in Göteborg. Von der schwedischen Hauptstadt aus ging es dann mit dem Nachtzug nach Östersund.

Mit dem guten Einstand konnte sich Strelow nicht nur für das Verfolgungsrennen am Samstag (ab 12.15 Uhr bei ARD und Eurosport), sondern bereits für die nächste Saison empfehlen. „Mittelfristig ist es natürlich mein Ziel, mich im Weltcup zu etablieren“, erklärte er. „Aber ich gehe da wie bisher auch Schritt für Schritt.“

Für die anderen deutschen Männer lief es dagegen beim ersten Weltcup-Rennen nach dem Rücktritt von Olympiasieger Arnd Peiffer bis auf Rees erneut ernüchternd. "Was soll ich sagen? Mehr ist nicht drin. Zu mehr reicht es halt nicht", sagte Lesser.

Bei den Frauen hatte sich Franziska Preuß vor den abschließenden drei Rennen des Winters noch Hoffnungen auf den Sprung aufs Podest in der Gesamtwertung gemacht. Platz 23 nach zwei Schießfehlern bedeutete jedoch einen herben Dämpfer. "Das war kein zufriedenstellendes Rennen. Irgendwie war vom ersten Schuss an der Wurm drin. Das ärgert mich jetzt", sagte Preuß, die von Gesamtrang vier auf fünf zurückfiel. "Läuferisch war es okay, ich habe mich ganz gut gefühlt", ergänzte die 27-Jährige.

Denise Herrmann landete nach zwei Fehlern auf dem 34. Platz. "Im Laufen bin ich nicht zu dem fähig, was ich kann, das wird sich auch die nächsten Tage nicht mehr ändern", sagte die Oberwiesenthalerin. In der Vorwoche hatte sie es noch auf das Podest geschafft. "Ich brauche jetzt erstmal eine längere Pause", sagte die 32-Jährige. (mit dpa)