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Sachsen plant neue Strategie für den Wintersport

Mehr als 20 Millionen Euro will Sachsen bis 2027 investieren, um im Wintersport auch künftig internationale Topwettkämpfe ausrichten zu können. Und das soll erst der Anfang sein für eine grundlegend neue Ausrichtung.

Von Tino Meyer
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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat zum Wintersportgipfel in die Staatskanzlei geladen - und einen neuen Zusammenhalt festgestellt, wenn es um den Freistaat als Wintersportland geht.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat zum Wintersportgipfel in die Staatskanzlei geladen - und einen neuen Zusammenhalt festgestellt, wenn es um den Freistaat als Wintersportland geht. © dpa

Dresden. Sachsen soll und will weiter Ausrichter internationaler Wettkämpfe im Wintersport bleiben. Das ist eines der Ergebnisse, die Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstagnachmittag nach dem Wintersportgipfel mit Vertretern von Sportverbänden und -vereinen, Landräten sowie Bürgermeistern präsentierte. Kretschmer fasste dabei die Orte unter dem Kürzel AOK zusammen: Altenberg - Oberwiesenthal - Klingenthal. Was Innenminister Armin Schuster (CDU) daraufhin korrigierte und viel lieber von KOA sprach - als Sinnbild einer neu vereinbarten Zusammenarbeit und der Abkürzung von Koalition.

Denn insgesamt waren sich bei der gut anderthalbstündigen Konferenz alle Beteiligten einig: Der Wintersport in Sachsen hat nicht nur Tradition, er soll auch eine Zukunft erhalten - allen klimatischen Sorgen und dem Nachwuchsproblem zum Trotz. Kretschmer attestierte der sächsischen Bevölkerung schließlich eine große Leidenschaft und Begeisterung gerade für den Wintersport. "Wir haben uns vorgenommen, hier weiter zu investieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern", sagte er. Das betreffe vor allem die Nachhaltigkeit der Anlagen. Dabei gehe es etwa um erneuerbare Energien und Energieeinsparung.

"Sachsen ist ein Wintersportland, auch wenn wir sehen, dass die Winter wärmer werden, dass sie in Teilen nicht so schneesicher sind. Darauf muss man reagieren", sagte Kretschmer. Die Investitionen müssten - wo immer es geht - auch in den Sommermonaten genutzt werden, so für den Tourismus und Breitensport. Solche Synergieeffekte gelte es mitzudenken.

Der in Sachsen auch für den Sport verantwortliche Innenminister Schuster verwies darauf, dass der Freistaat bis 2027 insgesamt 22,5 Millionen Euro in Sportstätten für den Spitzensport investiert. "Wir sind dabei, unseren Stand ordentlich zu sichern und dabei solche Dinge zu tun wie die Rodel-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Altenberg", sagte Schuster und kündigte an, bis zum nächsten Wintersportgipfel in einem Jahr gemeinsam mit dem Landessportbund eine neue Strategie für den Wintersport zu entwickeln. Das sei nicht zuletzt auch der Auftrag des Ministerpräsidenten.

Besuch vor Ort: Innenminister Armin Schuster (rechts) war im Januar zu Gast beim Bob-Weltcup in Altenberg.
Besuch vor Ort: Innenminister Armin Schuster (rechts) war im Januar zu Gast beim Bob-Weltcup in Altenberg. © Lutz Hentschel

Im Mittelpunkt dabei: die Betreiberstruktur der Sportstätten. Denkbar könnte unter anderem ein Staatsbetrieb sein, der die Spitzensportanlagen in Altenberg, Oberwiesenthal und Klingenthal in einer Hand verwaltet und betreibt. "Wir wollen langfristig den Rücken an der Wand haben", betonte Schuster und ging noch einen Schritt weiter. Unter anderem durch ihn an der Spitze - Schuster hatte das Amt im April 2022 von Roland Wöller übernommen - setze das Innenministerium mittlerweile einen neuen Schwerpunkt im Sport.

"Es geht um eine Gesamtstrategie für den gesamten Sport in Sachsen", so Schuster. Er regte die Einführung einer dritten Sportstunde in der Schule an. Zudem arbeitete man an einem Konzept für die Wiedereinführung der akademischen Trainerausbildung an der Universität Leipzig. Dafür benötige er jedoch alle Ressorts am Kabinettstisch, also auch Kultus-, Entwicklungs- und nicht zuletzt den Finanzminister.

Unterstützung erhält Schuster bei seinen Plänen erwartungsgemäß vom Landessportbund (LSB). "Sport ist nicht der Teufel, sondern hilft uns gesund durchs Leben zu kommen", erklärte LSB-Generalsekretär Christian Dahms. Vor allem gehe es darum, beim Nachwuchs die Begeisterung für den Sport neu zu wecken. "Das wird unsere Herausforderung sein."