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Sachsens Bobs in St. Moritz wieder spitze

Rekordweltmeister Francesco Friedrich aus Pirna fährt zur nächsten Bestmarke. Auch Stephanie Schneider ist rechtzeitig vor der Heim-WM in Altenberg in Top-Form.

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Francesco Friedrich hat in St. Moritz seinen insgesamt 47. Weltcup-Sieg eingefahren, Stephanie Schneider ihren zweiten beim zweiten Weltcup-Start in dieser Saison.
Francesco Friedrich hat in St. Moritz seinen insgesamt 47. Weltcup-Sieg eingefahren, Stephanie Schneider ihren zweiten beim zweiten Weltcup-Start in dieser Saison. © dpa

St. Moritz. Neuer Rekord für Francesco Friedrich: Mit seinem Double in St. Moritz hat der Pirnaer seine Sammlung auf 48 Weltcupsiege geschraubt. Das schaffte vor ihm noch kein Bobfahrer. Einen Tag nach seinem Zweierbob-Erfolg mit Alexander Schüller gewann der Doppel-Olympiasieger am Sonntag im Schweizer Engadin auch die Königsklasse im Viererbob. Den Rekord hatte bislang Ex-Anschieber Kevin Kuske mit 47 Siegen inne, Ex-Pilotin Sandra Kiriasis gewann 46 Mal.

Mit seiner Crew Thorsten Margis, Martin Grothkopp und Schüller legte der Ausnahmeathlet vom BSC Oberbärenburg jeweils Start- und Laufbestzeiten hin und verwies den Österreicher Benjamin Maier mit 0,28 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde der Kanadier Justin Kripps vor dem für Stuttgart fahrenden Berchtesgadener Johannes Lochner. Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach kam auf Rang neun. "Wir sind im Vierer-Rennen drei Sekunden schneller gefahren als im Training, das ist schon ziemlich schwierig, sich so umzustellen. Da muss man den ersten quasi als Trainingslauf nutzen und dann im zweiten einen raushauen. Das ist uns gelungen", sagte Friedrich.

An der Stätte seines ersten WM-Coups war er wieder eine Klasse für sich. Der Rekordweltmeister, der sich 2013 in St. Moritz zum jüngsten Zweierbob-Weltmeister krönte, legte bereits am Samstag auf der Natureisbahn mit Anschieber Schüller jeweils Start- und Laufbestzeiten hin. "Am Start waren wir richtig gut, in der Bahn war es nicht mein bester Tag. Es freut uns trotzdem, dass wir hier wieder gewinnen konnten, es ist einfach die schönste Bahn der Welt", sagte Friedrich.

Die einzige Natureisbahn der Welt wird jedes Jahr Ende November von einem Spezialistenteam aus 10.000 Kubikmetern Schnee und 5.000 Kubikmetern Wasser auf 1.722 Meter Länge in nur drei Wochen neu gebaut. Daher gibt es keine Bahnrekorde, nur Saisonbestzeiten.

Friedrich verwies im Zweier seinen Teamkollegen Lochner, der den Doppel-Olympiasieger aus Pirna in dieser Saison in Innsbruck/Igls als bislang einziger bezwingen konnte, mit 0,45 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Der Oberhofer Hans-Peter Hannighofer kam auf Rang vier hinter dem Kanadier Kripps.

Zweiter Weltcup, zweiter Sieg für Schneider

Die deutschen Bob-Frauen verteilen indes die Last des Siegens weiterhin auf mehrere Schultern - und bleiben so auch knapp drei Wochen vor der Heim-WM in Altenberg ungeschlagen. Beim prestigeträchtigen Rennen in St. Moritz feierte am Sonntag Stephanie Schneider vom WSC Oberwiesenthal beim zweiten Weltcup-Start ihren zweiten Saisonsieg. Mit Anschieberin Leonie Fiebig verwies sie Ex-Weltmeisterin Elana Meyers Taylor (USA) und die Schweizerin Melanie Hasler auf die Plätze.

"Ich glaube, wir hatten heute richtig viel Glück, weil beide Fahrten nicht sauber waren", sagte Schneider, "ich habe viele Fehler gemacht und hätte nicht gedacht, dass es reicht. Aber die Basis waren zwei richtig gute Startzeiten." Olympiasiegerin Mariama Jamanka (Oberhof) musste sich mit Vanessa Mark nach Führung im ersten Lauf mit Rang vier begnügen. Europameisterin Laura Nolte (Winterberg), in bislang sechs Saisonrennen schon dreimal siegreich, wurde mit Deborah Levi Sechste.

Angesichts von derzeit vier starken Pilotinnen, neben Schneider, Jamanka und Nolte auch Kim Kalicki, wechselt Bundestrainer René Spies sein Team auf dem Weg zur WM in Altenberg in der ersten Februarhälfte regelmäßig durch. Schneider betreibt dabei beste Eigenwerbung: Bei ihrem erst zweiten Einsatz holte sie nun gleich ihren zweiten Sieg. Auch Jamanka hat bereits einmal gewonnen, Kalicki schaffte das noch nicht, fuhr dafür allerdings in jedem einzelnen Rennen auf das Podest. (dpa, sid)