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Ski-Weltcup in Dresden vor dem Aus

Die fünfte Auflage des Langlauf-Wettkampfs am Dresdner Elbufer wird die vorerst letzte sein. Das gaben die Organisatoren bekannt.

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Auch 2021 wird am Wochenende vor Weihnachten der Pistenbully am Elbufer unterwegs sein. Die fünfte Auflage des Ski-Weltcups in Dresden wird aber die letzte sein.
Auch 2021 wird am Wochenende vor Weihnachten der Pistenbully am Elbufer unterwegs sein. Die fünfte Auflage des Ski-Weltcups in Dresden wird aber die letzte sein. © Archivbild: dpa

Dresden. Der Skiweltcup am Dresdner Königsufer wird in diesem Jahr zum vorerst letzten Mal stattfinden. Cheforganisator René Kindermann erklärte am Mittwoch gegenüber der Bild-Zeitung: „Die FIS wird nach der kommenden Saison den Weltcupkalender umbauen. Zu erwarten ist ein neuer Zyklus für die Wettbewerbe mit mehr Augenmerk auf Nordamerika. Danach hätten wir wohl nur noch alle zwei Jahre Chancen auf einen Weltcup in Dresden.“

Wie im vergangenen Jahr findet die fünfte Auflage am Wochenende vor Weihnachten statt (18./19. Dezember). Wie der Sportmoderator weiter erklärt, wolle man den letzten Weltcup noch mal mit aller Kraft durchziehen. Im Vergleich zu den Vorjahren wird es auch einige Änderungen geben. „Wir wollen die Laufstrecke unterhalb des Elberadweges anlegen, damit der frei bleibt. Damit kann der Schnee nach dem Weltcupwochenende liegen belieben und von allen Dresdnern so lange genutzt werden, bis er eben schmilzt“, sagte Kindermann.

Ski-Weltcup stand immer wieder in der Kritik

In den letzten Jahren gab es immer wieder Kritik an einem Ski-Weltcup in Dresden. Vor allem Umweltschützer beklagten, dass den Wettkampf jedes Mal tonnenweise Kunstschnee in einem leerstehenden Hangar am Flughafen Klotzsche produziert und quer durch die Stadt bis ans Elbufer gefahren wird.

„Es ist grotesk. Wir haben das Erzgebirge vor der Tür, und trotzdem wird Kunstschnee quer durch die Stadt gekarrt und auf den Elbwiesen ausgekippt“, sagte André Schollbach, Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Stadtrat und von jeher einer der schärfsten Kritiker des Weltcup-Standortes Dresden, im Januar 2019 vor der zweiten Auflage des Weltcups.

Im vergangenen Jahr wurde zudem kritisiert, dass der Wettkampf trotz der Corona-Pandemie und damals hohen Corona-Zahlen in Dresden ausgetragen wurde. „In dieser Situation einen Skizirkus durchzuführen, ist unverantwortlicher Irrsinn“, polterte damals wieder André Schollbach.

René Kindermann erklärte damals im Corona-Podcast der SZ, dass er nie darüber nachgedacht habe, die Veranstaltung abzusagen. Er argumentierte mit einem ausgereiften Hygiene-Konzept - und damit, dass Spitzensport ein großer Wirtschaftsfaktor für die Stadt sei.

Auch Corinne Miseer, Geschäftsführerin des Dresdner Stadtmarketings, sah den Ski-Weltcup damals vorwiegend positiv. „Was jedem einzelnen von uns nützt, ist der Effekt aus der weltweiten Medienberichterstattung. Schöne Bilder, beispielsweise von den Wettkämpfen vor unserer Stadtsilhouette werden in China ebenso zu sehen sein wie in den USA oder in den skandinavischen Ländern und Deutschland“, sagte sie. (SZ)