So lief der alpine Ski-Samstag

Are/Kranjska Gora. Dieses Wochenende wird Lena Dürr so schnell nicht vergessen. Nach ihrem überraschenden fünften Platz am Freitag packte die Skirennfahrerin in Are am Samstag sogar noch eine Schippe drauf und verpasste nur um Haaresbreite ihr erstes Slalom-Podest im alpinen Weltcup.
Die Sportlerin vom SV Germering fiel im zweiten Durchgang zwar noch vom dritten auf den vierten Rang zurück, schaffte damit aber dennoch ihr bislang bestes Karriere-Ergebnis in dieser Disziplin - und stellte die deutschen Herren um den beim Riesenslalom in Kranjska Gora zehntplatzierten Stefan Luitz in den Schatten.
Nach Leistungsexplosion: Dürr im Freudentaumel
"Unglaublich", nannte Dürr ihre Leistungsexplosion im ZDF. "Hätte mir das vorher einer gesagt, hätte ich es sofort unterschrieben." Die 13 Hundertstelsekunden, die ihr am Ende auf die drittplatzierte Schweizerin Wendy Holdener fehlten, täten «natürlich ein bisschen weh», sagte die 29-Jährige. Insgesamt sei sie nach ihrem starken Slalom-Doppel in Schweden aber «glücklich».
Die Leistungsschwankungen, mit denen sie in der Vergangenheit und auch bei der WM in Cortina d'Ampezzo im Februar zu kämpfen hatte, scheint Dürr allmählich in den Griff zu bekommen. So brachte sie bei den zwei Wettkämpfen diesmal nicht wie so oft nur einen, sondern jeweils zwei gute Läufe den verhältnismäßig flachen Hang hinunter. «So kann es weitergehen», sagte sie mit Blick auf das nun noch anstehende Saisonfinale kommende Woche in Lenzerheide in der Schweiz.
So waren die Damen-Platzierungen in Schweden
Der Sieg in Are ging am Samstag an die im zweiten Lauf furios fahrende Weltmeisterin Katharina Liensberger aus Österreich vor der Amerikanerin Mikaela Shiffrin (+0,72). Die Gesamtweltcup-Führende Petra Vlhova (+2,71) aus der Slowakei kämpfte sich im zweiten Lauf noch vom 27. auf den achten Rang vor. Tags zuvor hatte sie gewonnen.
Dürrs Teamkollegin Andrea Filser (+3,51) belegte im vorletzten Slalom dieses Winters Platz 21. Die dritte deutsche Starterin, Jessica Hilzinger, hatte den zweiten Durchgang nach einem Sturz verpasst.
Bei den Herren freute sich derweil Stefan Luitz über eine Top-Ten-Platzierung. Der 28-Jährige vom SC Bolsterlang kämpfte sich im zweiten Lauf des Riesenslaloms von Kranjska Gora noch von Rang 15 auf zehn vor.
1,53 Sekunden lag er am Ende hinter dem Schweizer Marco Odermatt, der sich durch seinen überlegenen Sieg an die Spitze der Riesenslalom-Wertung setzte und auch im Gesamtweltcup nun nur noch 31 Punkte hinter dem führenden Franzosen Alexis Pinturault liegt.
Luitz nach Verletzungspause: "Echt cool heute"
"Es war echt cool heute", sagte Luitz. Er sei zwar nicht fehlerfrei gefahren, aber dennoch zufrieden. Beim WM-Riesentorlauf in Cortina d'Ampezzo im Februar war er sogar Siebter geworden.
Davor hatte er eine mehrwöchige Verletzungspause einlegen müssen. «Es wäre auch schön, wenn man einfach mal wieder ganz vorne mitkämpfen könnte», sagte er nun. «Aber man muss kleinere Brötchen backen und es Schritt für Schritt angehen.» Auf einem guten Weg ist Luitz dabei allemal.
Sein Teamkollege Alexander Schmid (+1,68) fiel im zweiten Lauf in Slowenien noch vom siebten auf den elften Rang zurück, grämte sich deshalb aber nicht.
"Ich bin richtig zufrieden", sagte der 26-Jährige, der sich in den zwei Wochen zuvor körperlich nicht gut gefühlt und kaum trainiert hatte. Zweiter wurde der Schweizer Loic Meillard (+1,06) vor dem Österreicher Stefan Brennsteiner (+1,09).