Weißwasser
Merken

Zurück in der Erfolgsspur

Die Lausitzer Füchse bezwingen Regensburg dank zweier überzeugender Drittel mit 4:2.

Von Marcel Pochanke
 4 Min.
Teilen
Folgen
Louis Anders (Mitte) hält Regensburgs Korbinian Schütz auf Distanz, während sich Hunter Garlent mit dem Puck auf und davon macht.
Louis Anders (Mitte) hält Regensburgs Korbinian Schütz auf Distanz, während sich Hunter Garlent mit dem Puck auf und davon macht. © Gunnar Schulze

Weißwasser. Die Lausitzer Füchse feierten am Freitagabend gegen die Eisbären Regensburg einen verdienten und wichtigen 4:2-Heimsieg und schüttelten sich damit die 4:0-Niederlage am Sonntag im Derby gegen Dresden aus den Knochen. Anders die Gäste aus Regensburg: Sie hatten das 0:6 am Sonntag gegen Selb noch nicht wirklich verdaut. Das zeigten die ersten Minuten, in denen die Füchse kurz das Tempo anzogen und prompt mit 2:0 führten. Das nennt man einen Start nach Maß.

In der ersten Druckphase der Weißwasseraner nach etwa einer Minute hielt erst Sebastian Zauner aussichtsreich drauf, dann probierte es Roope Mäkitalo. Dessen Schuss hätte das Tor deutlich verfehlt, prallte aber vom Schuh des Top-Scorers Hunter Garlent glücklich und perfekt zur Führung ins Regensburger Netz.

Weniger Glück und umso mehr Können von Garlent war beim zweiten Treffer nach vier Minuten im Spiel. Der kanadische Kufenflitzer zog seine Bahn in der gegnerischen Zone, umkurvte das Tor und bediente dann Mäkitalo. Torwart Williams schaffte es nicht rechtzeitig ins Eck, wo der schnelle Schuss des Finnen zum umjubelten 2:0 einschlug.

Fortuna war Weißwasseranerin, als nach sechs Minuten Corey Triviano freigespielt wurde und aus spitzem Winkel abzog. Nikita Quapp im Füchse-Tor wusste nicht mehr, wo die Scheibe war – sie lag unter ihm auf der Torlinie, aber nicht dahinter. Es war nicht die erste gute Gelegenheit der Gäste in der Anfangsphase, wirklich viele kamen zunächst aber nicht mehr dazu. Die Füchse verteidigten aufmerksam gegen die Eisbären, denen in der Breite des Kaders an dem Abend die Mittel fehlten, um das Ruder herumzureißen.
Für Weißwasser probierte es Toni Ritter nach 15 Minuten, die Scheibe zappelte erneut im Netz, aber dieses Mal von außen. Regensburgs tschechischer Abwehrrecke Tomas Gulda, der vor zehn Jahren seine ersten Schritte in Deutschland im Füchse-Trikot machte, haderte in der Pause mit der Leistung seiner Mannschaft: „Sch..., wir haben uns das anders vorgestellt.“ Bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte wurde er nebenbei auch nostalgisch und erinnerte sich an die „schöne Zeit“ hier, besonders in der stimmungsvollen alten Eishalle.

Tolles Premierentor des YoungstersStimmungsvoll war es auch am Freitagabend gegen die Eisbären. Dafür sorgte nicht zuletzt eine Strafe gegen Mäkitalo, der sich für eine Aktion mit dem Stock beim Gegner revanchierte. Bestraft wurde nur er, das missfiel natürlich den Zuschauern in Weißwasser. Die mussten aber auch in Unterzahl dieses Mal wenig zittern, vielmehr kamen die Füchse zu zwei guten Gelegenheiten mit einem Mann weniger. Das oft so problematische zweite Drittel blieb reich schönen Aktionen der Füchse. In Unterzahl rutschte Adam an der blauen Linie weg, drohte den Puck zu verlieren und hechtete ihn doch noch zu Garlent. Der bediente Clarke Breitkreuz vor dem Tor, und schon stand es 3:0. Hier machte das Zuschauen Spaß. So wie beim 4:0 durch Kevin Handschuh, der eine super Aktion mit einem starken Abschluss hoch ins lange Eck krönte. Der 19-jährige gebürtige Thüringer ließ sein allererstes Tor in der DEL 2 aussehen, als machte er das jede Woche. Und wer weiß, vielleicht lässt er diesem Treffer schon am Sonntag weitere folgen. Das wäre wichtig, denn dann geht es zum unangefochtenen Ligakrösus zu den Kassel Huskies, gegen den Weißwasser aber schon zweimal gewinnen konnte.

Erst einmal aber hieß es für die Lausitzer, das Schlussdrittel gegen den Tabellennachbarn aus Regensburg sauber zu Ende spielen. Und hier wurde es spannender als nötig. Die Eisbären begannen noch einmal druckvoll, wurden dafür mit einem schnellen Pfostentreffer, lange aber nicht mit einem Tor belohnt. Erst in Überzahl wenige Minuten vor dem Ende kam Topi Piipponen durch und verkürzte auf 4:1. Und eine reichliche Minute war noch auf der Uhr da, wurde Nikola Gajovsky freigespielt und traf stark zum 4:2 in den Winkel.

Ohne Torwart und dafür mit einem Feldspieler mehr auf dem Eis waren die Eisbären sogar am 4:3 noch dran, mussten sich am Ende aber geschlagen geben, weil die Gastgeber aus Weißwasser zwei Drittel lang den Ton angaben und auch ihre Gelegenheiten besser nutzten. Nun steht das besagte schwere Match in Kassel an.