Bischofswerda
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Schmöllner bauen Rasenplatz

Der Sportplatz soll attraktiver und zu einem Anziehungspunkt fürs Dorf werden. Und die Freizeitsportler haben noch mehr Ideen.

Von Ingolf Reinsch
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Torsten Lehmann (l.) und Jürgen König sind Mitglieder im Vorstand des SV Schmölln. Seit vergangenem Jahr powern sie, damit ihr Ort einen Rasenplatz bekommt.
Torsten Lehmann (l.) und Jürgen König sind Mitglieder im Vorstand des SV Schmölln. Seit vergangenem Jahr powern sie, damit ihr Ort einen Rasenplatz bekommt. © Steffen Unger

Schmölln. Jahrzehntelang bestimmte der Hartplatz an der Bischofswerdaer Straße das Bild des Schmöllner Sportplatzes. Jetzt sind die Mitglieder des Sportvereins dabei, das Grau in Grün zu verwandeln. Denn sie bauen einen Rasenplatz. 

Mit dem Hartplatz konnte der SV Schmölln schon in den vergangenen Jahren keinen Staat mehr machen, berichten Torsten Lehmann und Jürgen König. Beide spielen bei den Alten Herren und sind Mitglied im Vereinsvorstand. Gastmannschaften kamen aufgrund der Bedingungen kaum noch nach Schmölln. "Meist fahren wir zu Auswärtsspielen", sagt Torsten Lehmann. 

Baufirmen aus der Gemeinde helfen

Der Rasenplatz soll den Sportplatz attraktiver machen. Die Freizeitsportler tun es nicht nur für sich,  sondern für alle Schmöllner, wie sie betonen. "Wenn der Vater mit dem Sohn mal ein Spielchen machen möchte, kann er gern den Platz nutzen", sagt Jürgen König. Bis es so weit ist, wird es aber noch etwa ein Jahr dauern. 

Momentan bestimmt Erdbraun die Farbe des Platzes. Schon Ende 2019 begann der Umbau. Mitglieder des Sportvereins bauten die Tore ab und planierten mit einem Radlader in Eigenleistung das Areal. Gleichzeitig recherchierten sie im Internet, wie ein Rasenplatz aufgebaut ist. Sie fanden heraus, dass dafür eine Mischung aus Erde und Sand optimal ist. Firmen aus der Gemeinde hätten sowohl mit ihrem Know-how als auch mit äußerst moderaten Preisen geholfen.   

Die Firma Steglich aus Putzkau mischte den Boden und fuhr ihn an - insgesamt 1.200 Tonnen, fast 60 Lkw-Ladungen. Eingebaut wurde die Mischung durch Mitarbeiter der Firma Bistra Bau Putzkau, die dafür einen Asphaltfertiger nutzten. Diesmal aber wurde damit Erde aufgetragen, auch für die Bauleute ein Novum. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Platz ist absolut eben. Zu Beginn dieser Woche säte eine Firma aus Dresden maschinell das Gras ein. 

Um den Rasen wirtschaftlich bewässern zu können, kümmerte sich Unternehmer Jürgen König um den Bau eines Brunnens auf dem Sportplatzgelände.  

Mit einem Asphaltfertiger, der sonst für den Straßenbau genutzt wird, bauten Mitarbeiter von Bistra Bau die Erdschicht auf dem Schmöllner Sportplatz ein. 1.200 Tonnen wurden dafür von der Firma Steglich aus Putzkau herangefahren.
Mit einem Asphaltfertiger, der sonst für den Straßenbau genutzt wird, bauten Mitarbeiter von Bistra Bau die Erdschicht auf dem Schmöllner Sportplatz ein. 1.200 Tonnen wurden dafür von der Firma Steglich aus Putzkau herangefahren. © Rocci Klein

Der SV Schmölln rechnet mit Kosten von knapp 20.000 Euro. Er hofft auf eine 50-prozentige Förderung. Der Antrag dafür ist gestellt, die Bewilligung steht noch aus. Sollte es den Zuschuss nicht geben, will man über Sponsoring und Spenden Geld einwerben. 

Beide Vorstandsmitglieder sehen den Bau des Rasenplatzes auch als Vorleistung des Vereines für die seit Jahren angemahnte Sanierung des Sportlerheimes durch die Gemeinde Schmölln-Putzkau. Sie bekennt sich zu diesem Vorhaben und plant eine Teilsanierung.   

Vorgesehen ist, das Dach zu erneuern, die Fassade zu dämmen, die Fenster auszutauschen und einen barrierefreien Zugang zu schaffen. Die Gemeinde habe dafür mehrere Förderanträge gestellt, die alle abgelehnt wurden, sagt Bürgermeister Achim Wünsche (parteilos).

Das letzte Eisen im Feuer ist jetzt das Leader-Programm fürs Bautzener Oberland, wo im September über die Anträge entschieden wird. Sollte Schmölln-Putzkau auch dort leer ausgehen, wird die Gemeinde in diesem Jahr noch mit Eigenmitteln das Dach dämmen und neu decken lassen, sagt der Bürgermeister. 30.000 Euro würde das kosten. 

Die Sportler haben weitere Ideen, wie sie ihren Sportplatz aufwerten können. So wollen sie später noch eine Schutzhütte mit einem öffentlichen Grillplatz aufbauen. Ein Angebot auch für die vielen Leute, die auf dem Radweg zwischen Bischofswerda und Schmölln am Sportplatz vorbeikommen. 

Der SV Schmölln hat rund 60 Mitglieder, darunter zehn Kinder. Angeboten werden Kindersport, Gymnastik für Frauen, Tischtennis und Fußball für die Alten Herren. 

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