Dresden
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Stadt hält Sportcampus für „unrealistisch“

Motor Mickten möchte sich an der Harkortstraße ansiedeln. Noch gehört das Grundstück der Deutschen Bahn. 

Von Juliane Richter
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So könnte der Sportcampus einmal aussehen
So könnte der Sportcampus einmal aussehen © IPROconsult GmbH Dresden

Der Verein Motor Mickten plant ein komplett inklusives Sport- und Vereinszentrum auf der Brachfläche an der Harkortstraße. Die Idee vom Sportcampus der Zukunft haben die Vorsitzenden erst kürzlich präsentiert. 

Dabei haben Steffen Tampe und Frank Elsner, die das Projekt seit etwa drei Jahren vorantreiben, auch von Gesprächen mit der Stadtverwaltung und einer gewissen Zurückhaltung auf deren Seite berichtet. Klar ist, dass der Verein das Projekt, für das vermutlich ein zweistelliger Millionenbetrag notwendig wäre, nicht allein stemmen kann und auf externe finanzielle Hilfe angewiesen wäre.

Die Verwaltung selbst soll ab 2025 eine neue Schwimmhalle im Bereich Pieschen/Neustadt auf den Weg bringen. Dafür wird das Areal Harkortstraße präferiert. Auf Anfrage der Sächsischen Zeitung teilt der Sportstättenbetrieb mit, dass dieses Areal schon seit der Sportentwicklungsplanung 2010/11 im Fokus steht. Zu beachten sei aber, dass von den rund 40.000 Quadratmetern Fläche nur 20.000 für eine sportliche Nutzung vorgesehen sind. Die Fläche sei im Flächennutzungsplan überwiegend als gewerbliche Baufläche dargestellt.

Von den konkreten Plänen von Motor Mickten will die Stadtverwaltung in der jetzt veröffentlichten Tiefe nichts wissen. Es habe im November 2017 eine erste Präsentation der Ideen und Vorstellungen an diesem Standort gegeben. Die ganze Dimension der Ideen sei dem Sportstättenbetrieb so bisher nicht bekannt gewesen. Und: Sie würden im „gesamtstädtischen Kontext unrealistisch“ erscheinen. Was genau das heißt, bleibt offen. Konkrete Planungen zu dem Grundstück habe die Verwaltung bisher auch nicht unternommen, da die Brachfläche bisher nicht der Stadt gehört. Das Grundstück gehört der Deutschen Bahn AG. Diese hat es bisher für den Streckenausbau zwischen Dresden-Neustadt und Coswig selbst genutzt. Auf die Frage, ob die Deutsche Bahn bereit wäre, das Grundstück zu verkaufen, und in welchem Zeitrahmen, kommt lediglich die Antwort: „Aktuell haben wir keine Veräußerung vorgesehen.“

Tampe und Elsner war schon bei der Vorstellung ihrer Ideen klar, dass sie nicht einfach so umgesetzt werden können. Sie denken langfristig und rechnen mit Jahrzehnten. Im September wollen sie einen Finanzplan für das Zentrum, das 70 000 Menschen pro Woche erreichen soll, vorlegen.