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Stadt steht zum Schulneubau

Die Stadt Bischofswerda hat ihre Hausaufgaben für Goldbach gemacht, sagt OB Holm Große. Er sieht jetzt vor allem den Freistaat in der Pflicht.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Bischofswerda. Start für den favorisierten Ersatzneubau der Grundschule Goldbach kann voraussichtlich frühestens im Jahr 2020 sein. Sowohl die Stadt Bischofswerda als auch die Gemeinde Rammenau stehen zu dieser Schule, sagte Oberbürgermeister Holm Große (parteilos) am Montagabend im Ortschaftsrat von Großdrebnitz. Der Eigenanteil der Stadt sei auf Grundlage einer Kostenschätzung gesichert. Auch die Gemeinde Rammenau bekenne sich mit einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2017 zu einer Kostenbeteiligung. Aufgrund der Förderregularien könne sich die Nachbargemeinde jedoch nicht an den Baukosten beteiligen. Stattdessen werde die Gemeinde Rammenau zur Ausstattung der Goldbacher Schule beitragen, wo auch Rammenauer Kinder unterrichtet werden.

Die Stadt Bischofswerda kämpft laut OB um Fördergelder und fährt dabei mehrgleisig. Zum einen bewirbt sie sich um Restmittel des Bundes aus dem Jahr 2016, die für die Sanierung bzw. den Neubau von Schulen bereitgestellt werden. Ein Problem sieht Holm Große darin, dass der Freistaat die entsprechenden Regelungen erst Mitte dieses Jahres erlassen wird. Das bedeutet Verzug. Seinen Angaben zufolge kann der Landkreis mit 15,2 Millionen Euro rechnen, von denen knapp zehn Millionen Vorhaben der Städte und Gemeinden, reichlich fünf Millionen Kreisvorhaben zugutekommen sollen. Im Kreisverband des Städte- und Gemeindetages sei man sich einig, das Geld nicht nach dem Gießkannenprinzip flächendeckend zu verteilen, sondern sich auf einzelne Projekte zu konzentrieren, um etwas bewirken zu können. Offen bleibt, ob Goldbach bedacht wird. 37 Gemeinden meldeten insgesamt 91 Vorhaben im Gesamtwert von 65 Millionen Euro an.

Parallel läuft ein Förderantrag der Stadt für das Sachsen-Programm Schulhausbau. Darüber hinaus kündigte Holm Große gegenüber den Ortschaftsräten Initiativen gegenüber Bundes- und Landespolitikern an. „Wir müssen als Kommunen deutlich machen, dass die zurzeit bereitgestellten Fördermittel nicht ausreichen. Hier sind weitere Programme notwendig“, sagte er.

Wohin mit dem Schulmuseum?

Eine Sanierung des vorhandenen Schulhauses als Alternative zu einem Neubau ist noch nicht völlig vom Tisch. Doch favorisiert wird ein Neubau, der nach der bisherigen Kostenschätzung sogar etwas billiger als eine Komplettsanierung des alten Schulhauses wäre. Dafür soll der Altbau abgerissen werden. Dieser, hieß es auf der Ortschaftsratssitzung, stehe nicht unter Denkmalschutz. Ortsvorsteher Ronald Töpfer befürwortet einen Neubau: Dieser biete mehr Möglichkeiten hinsichtlich der Raumaufteilung, sagt er. Hinzu komme, dass beim Altbau der Keller feucht und das Dach nicht ausbaubar sei, man dadurch also keine zusätzlichen Räume gewinnen könne. „An einen Neubau im Dorf wird man sich gewöhnen müssen. Aber er ist sinnvoll“, sagte Ronald Töpfer. Ein altes Haus bleibe nun mal ein altes Haus.

Vorgesehen ist die neue Goldbacher Schule als einzügige Grundschule, das heißt für insgesamt vier Klassen. Wohin mit dem Schulmuseum?, ist eine der offenen Fragen, die Goldbacher bewegt. Eine andere: Wo werden die Kinder in der Bauzeit lernen? Eine Containerlösung oder der Umzug in ein bestehendes Haus sind zwei der Vorschläge. Noch ist all das Zukunftsmusik. Zurzeit gehe es für die Stadt darum, die Planungen vorzubereiten, sagte der OB. Den Planungsauftrag selbst kann die Stadt aber erst vergeben, wenn die lang ersehnten Fördergelder bewilligt sind.