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Stadt will Schloss nicht kaufen

Das Wahrzeichen Königsbrücks wurde bei einer Auktion ersteigert. Jetzt beschäftigte sich der Stadtrat mit dem Thema.

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© Matthias Schumann

Königsbrück. Die Stadt Königsbrück verzichtet auf ihr Vorkaufsrecht für das Schloss. Das wurde jetzt beim Stadtrat deutlich. Die Stadt hätte unter bestimmten Voraussetzungen das Recht, das Wahrzeichen Königsbrücks selbst zu kaufen. „Das Schloss wird aber derzeit nicht zur Aufgabenerfüllung der Stadt Königsbrück gebraucht“, sagt Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU). „Dazu kommt, dass die finanzielle Belastung nicht tragbar für unseren Haushalt wäre.“ Die Stadträte stimmten daher mehrheitlich dafür, das gesetzliche Vorkaufsrecht nicht in Anspruch zu nehmen.

Die Stadt Königsbrück kam überhaupt in die Lage, sich damit zu beschäftigen, weil das Schloss vor wenigen Monaten seinen Besitzer wechselte. Der bisherige Schlossherr, Jürgen Krüger, scheiterte mit seinen Plänen, im Torhaus Wohnungen einzurichten und mit dem eingenommenen Geld das Schloss zu sanieren. Der Rheinländer bot das Anwesen deshalb im August bei einer Auktion der Sächsischen Grundstücksauktionen AG an. Er glaubte selbst nicht so richtig an einen Erfolg, doch er lag falsch. Mehrere Interessenten schauten sich das 40 000 Quadratmeter große Anwesen an und einer gab schließlich schriftlich ein Gebot ab. Das lag bei 598000 Euro, dem Mindestgebot. Der neue Besitzer des Schlosses hat sich bisher noch nicht zu erkennen gegeben. Es wurde bisher auch noch nicht bekannt, welche Pläne er mit dem Schloss hat. Die Stadt Königsbrück hat ein großes Interesse daran, dass zumindest ein Teil öffentlich zugänglich bleibt. Die Stadt hat das Gewächshaus des Anwesens gepachtet. Der Heimatverein Königsbrück und Umgebung pflegt die 200 Jahre alten Kamelien, die dort im Winter blühen, und zeigt die Pflanzen Besuchern. (SZ/pre)