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Stadtrat kann auch lustig

Die verlorene Stadtwette hat für den Chef des Gewerbevereins Konsequenzen. Die sind aber nicht unbedingt negativ.

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Roman Petters hat von Kathrin Schneider einen Räuchermann bekommen.
Roman Petters hat von Kathrin Schneider einen Räuchermann bekommen. © Frank Knorr

Waldheim. Viele Waldheimer waren bei der Stadtwette zwischen Gewerbeverein und Stadtrat Zeugen einer „Verhaftung“. Roman Petters, Chef der Gewerbetreibenden, wurde wegen „Betrugs und Korruption“ zu einem Jahr Haft verurteilt. Doch während ihrer jüngsten Sitzung bewiesen die Waldheimer Stadträte ihren Sinn für Humor.

Kathrin Schneider (CDU) verkündete als Sprecherin der Fraktionen noch einmal das Urteil. Zunächst zeigte sie sich aber selbst reumütig. „Ich möchte mich entschuldigen, weil ich sie mit meinen Skiern fast niedergeschlagen habe“, sagte sie zu Petters. 

Danach verlas sie ein „Gnadengesuch“ der Waldheimer Bürger. In diesem wurde für den „Meister der Baukunst, der Verschleierung und der kreativen Geldbeschaffung“ eine Strafaussetzung zur Bewährung gefordert. „Der Verurteilte hat sich in der Vergangenheit stets bemüht, das Gemeinwohl zu fördern. Für das Waldheimer Gewerbe wäre seine Wegsperrung eine Katastrophe“, zitierte Schneider aus dem Brief. 

In Zeiten des chronischen Handwerkermangels könne das Urteil unmöglich vollstreckt werden. So änderten die Stadträte die Strafe, setzen sie zur Bewährung aus. Petters erhielt als Geschenk einen Räuchermann. „Dieser ist nur unter Aufsicht zu betreiben“, mahnte Kathrin Schneider. Petters schmunzelte: „Spaß hat es gemacht.“ (fk)