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Start für Millionenprojekt

Die Pestalozzischule wird sicherer und schöner. Außerdem entstehen 120 Hortplätze statt bisher geplanten 80.

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© Entwurf: Planungsbüro Reichenbach

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Die ersten Aufträge für die brandschutztechnische Ertüchtigung der Pestalozzischule sind vergeben. Die Arbeiten und damit die Umsetzung des 6,5-Millionen-Projektes sollen in dieser Woche beginnen.

Dann entstehen auch 120 statt bisher geplanten 80 Hortplätzen. „Perspektivisch ist davon auszugehen, dass es einen größeren Bedarf an Plätzen für Krippen- und Kindergartenkinder geben wird. Um den Bedarf zu decken, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Erweiterung der Kapazität an Kita-Plätzen durch Neubau oder die Verlagerung von Hortplätzen in das Souterrain der Schule“, sagte Bauamtsleiter Ronald Fischer auf Nachfrage des DA. Bei der Planung der Integration des Hortes in die Schule sei geprüft worden, wie viele Hortplätze dort geschaffen werden könnten. Dies seien definitiv mehr als die bisher geplanten 80 Plätze. „Auf dieser Grundlage wurde dann entschieden, eben diese 120 Hort-Plätze in der Schule bereitzustellen“, sagte Ronald Fischer.

Los geht es mit dem Einrüsten des Nebengebäudes und dem Aufbau eines sogenannten Gerüststurms mit einem Fahrstuhl, um die Baustoffe in die obere Etage zu transportieren. Denn im zweiten und ersten Dachgeschoss, die bisher nicht genutzt worden sind, sollen 16 Arbeitsplätze und ein Maschinenbereich für den Werkunterricht sowie Räume für die AG Modellbau entstehen. Auch ein Fahrstuhl wird angebaut.

„Ich freue mich, dass das Großprojekt Schule endlich beginnen, und unsere Vision umgesetzt werden können. Das ist nicht zuletzt den konstruktiven Vorschlägen der Stadträte zu verdanken. Ich hoffe, wir können den Zeitplan einhalten“, sagte Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) zur Ratssitzung. Die Verwaltung habe bei allen Losen heimische Firmen auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht.

Den Auftrag für die Gerüstbauarbeiten erhielt die Firma Kraft Gerüstbau aus Waldheim. Sie unterbreitete nach einer bundesweiten Ausschreibung das wirtschaftlichste Angebot mit 8 600 Euro. Auch der Auftrag für das Bauhauptgewerbe ging mit der Firma Haba Bau- und Verwaltungs GmbH aus Hartha an eine heimische Firma. Für die Bauleistungen wie 100 Kubikmeter Aushub, das Herstellen einer 95 Quadratmeter großen Betonplatte, die Sanierung des Mauerwerks, der Abbruch des Unterstandes, die Sanierung der Klinkerfassade und vieles mehr belaufen sich die Kosten auf 122 000 Euro.

Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, dass dort, wo bisher die Hausmeister ihre Unterstellmöglichkeiten hatten, ein moderner Hortbereich mit überbautem Innenhof entsteht. Hier soll eine Mensa eingegliedert werden, die je nach Nutzung als Hausaufgabenzimmer oder für Hortveranstaltungen durch mobile Trennwände teilbar ist.

Eigentlich sollten zur Ratssitzung auch die Aufträge für die Zimmermannsarbeiten vergeben werden. Doch die Angebote lagen ein Drittel über der Kostenschätzung. Die Dachdeckerarbeiten übernimmt die Firma Christoph Brosius GmbH aus Zwickau für einen Auftragswert in Höhe von 96 000 Euro. Sie wird unter anderem die alte Dachkonstruktion des Nebengebäudes abreißen, 130 Quadratmeter Dachfläche mit naturroten Ziegeln eindecken, 38 Dachflächenfenster sowie den entsprechenden Sonnenschutz einbauen. Die Aufträge für die Trockenbauarbeiten sollen die Mitglieder des Technischen Ausschusses am 9. Oktober vergeben. Zur Sonderstadtratssitzung am 20. September steht die Vergabe der Tischlerarbeiten und der Brandschutzelektrik auf dem Plan.

Denn in der ersten Runde der Bauarbeiten sollen die Schule brandschutztechnisch ertüchtigt, der Hort integriert und ein Fahrstuhl eingebaut sowie die Innenräume saniert werden. In einer zweiten Runde sollen dann die Fassade erneuert, die Schulmauer fertiggestellt sowie die Sanitärräume auf Vordermann gebracht werden. Letztere sind in der aktuellen Auftragsvergabe noch nicht enthalten, was für Fragen bei den Harthaer Räten sorgte. „Die Toiletten werden ein eigener Abschnitt, dessen finanzielle Umsetzung aktuell noch nicht möglich ist. Deswegen haben wir diesen Teil noch einmal verschoben“, erklärte Bauamtsleiter Ronald Fischer dazu.

Das Brandschutzkonzept sieht unter anderem vor, dass die beiden Treppenhäuser mittels Brandschutztüren getrennt werden. Sie sollen dort entstehen, wo sich einst die Abtrennung zwischen den beiden Schulen befand. Auch zwischen der Treppe und dem Gang werden gläserne Brandschutztüren eingebaut, sodass im Brandfall jeder Flur jedes Schulbereiches abgetrennt und die Gänge als Fluchtwege benutzt werden können. Hinzu kommt der Bau eines zweiten Rettungsweges.