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Start zur Aufholjagd

Der große Meisterschaftsfavorit SV 29 Gleisberg hat sein erstes Punktspiel gewonnen. Die Spitze ist aber noch außer Reichweite.

Von Dirk Westphal
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Die Gleisberger Andreas Fricke (links) und Nick Heinze klären gemeinsam einen der Waldheimer Angriffsversuche.
Die Gleisberger Andreas Fricke (links) und Nick Heinze klären gemeinsam einen der Waldheimer Angriffsversuche. © Lutz Weidler

Gleisberg. Aufatmen in Gleisberg. Der vor der Saison meistgenannte Meisterschaftsfavorit hat nach drei Niederlagen sein erstes Punktspiel in der neuen Saison gewonnen. Die Tabellenspitze ist aber dennoch meilenweit entfernt, denn dort dominieren derzeit mit fünf beziehungsweise vier Siegen ohne Verlustpunkte der SV Medizin Hochweitzschen und der BC Hartha.

Die Gleisberger hatten als Tabellenvorletzter den SV Aufbau Waldheim zu Gast, der im Kampf gegen den Abstieg ebenfalls jeden Zähler benötigt. Ein Doppelpack von Nick Heinze brachte die Schützlinge von Frank Baumert in der elften und 43. Minute zur Pause mit 2:0 in Führung. 

Dabei hatten die Gastgeber Glück, dass ein Schuss von Sven Vandereike ans Lattenkreuz nach einer halben Stunde nicht ins Tor fiel. Immer wieder stand Aufbau-Keeper Marco Kretschmer im Blickpunkt des Geschehens und hielt die Waldheimer im Spiel. Die wurden durch den Anschlusstreffer von Rico Bebersdorf nach einer guten Stunde zusätzlich motiviert. So waren in der Folgezeit die Gäste dem Ausgleich näher als die Gleisberger der Entscheidung. 

Doch als auch diese ihre Chancen nicht nutzten, sorgte Philipp Böhm in der 77. Minute für die Vorentscheidung, die Tom Schubert kurz vor Schluss mit dem 4:1 in trockene Tücher packte. „Die Aufholjagd hat begonnen“, sagte Gleisbergs Trainer Frank Baumert, der allerdings mit der Chancenverwertung seiner Elf haderte. „Wenn wir unsere herausgespielten Möglichkeiten nutzen, läuft die Sache ruhiger. Aber es ist gut, dass wir die drei Punkte haben. Jetzt wollen wir am Donnerstag gegen Zschaitz/Ostrau II nachwaschen und den Anschluss herstellen.“ 

Sein Gegenüber Benjamin Bamburski: „Das ganze Ding kann beim Stand von 2:1 auch für uns kippen, aber dann werden wir ausgekontert. Jetzt geht es auf ein Neues, wobei wir deutlich kompromissloser auftreten müssen.“

Bei Spitzenreiter SV Medizin Hochweitzschen – in der Vorsaison noch sportlich abgestiegen – läuft es weiter wie geschmiert. Das bekam mit der SG Zschaitz/Ostrau II auch eine Mannschaft zu spüren, die keineswegs zum Fallobst der Liga gehört. Dennoch mussten die Jahnataler mit einer 0:5-Niederlage die Heimreise antreten. Mit Glück hatten die Gäste die erste Drangperiode der Westewitzer überstanden, doch Sebastian Kaulich und Marvin Stephan sorgten mit einem Doppelschlag in der 33. und 38. Minute für eine 2:0-Pausenführung der Mediziner. 

Im zweiten Durchgang gestaltete sich die Partie noch einseitiger. Zu dominant trat der Spitzenreiter auf und erhöhte das Ergebnis zur Freude seiner Fans durch Marcel Hanke (2) und Stefan Lehmann. Die einzige Möglichkeit der Gäste besaß nach einer guten Stunde Hannes Heiko Conru, der aus acht Metern an Medizin-Keeper Ramon Henze scheiterte. „Wir freuen uns über die derzeitige Situation, aber bewerten diese auch nicht über“, sagte Medizin-Trainer Klaus Krzemyk. „Eine indiskutable Leistung meiner Mannschaft. Wir konnten froh sein, nicht noch mehr bekommen zu haben. Abhaken und weitermachen!“, resümierte SG-Coach Tom Herrmann sachlich, ohne in Panik zu verfallen.

Souverän zieht bislang auch die junge Mannschaft des BC Hartha ihre Kreise. Beim nach vier Spielen punkt- und torlosen SV Medizin Zschadraß gewannen die Schützlinge von Trainer Peter Eigenwillig mit 9:0. Die Gäste gingen zwar durch ein Zschadraßer Eigentor in Führung, doch beim Stand von 0:3 zur Pause befanden sie sich bereits auf der Siegerstraße und verstanden dann überhaupt keinen Spaß mit den überforderten Gastgebern. 

Dabei verpassten sie es lediglich, das Ergebnis in den zweistelligen Bereich zu schrauben. Trotz des Kantersieges und der blütenreinen Weste trat BC-Trainer Peter Eigenwillig aber auf die Euphoriebremse: „Wir planen von Woche zu Woche und werden das Ergebnis gegen einen ersatzgeschwächten Kontrahenten nicht überbewerten.“

Ihren dritten Saisonsieg haben die Kicker vom SV Traktor Mochau beim Falkenhainer SV eingefahren. Mit 2:1 konnten die routinierten Muldentaler, im Vorjahr immerhin Meisterschaftssechste, bezwungen werden. Sylvio Schwitzky hatte seine Mannschaft in der 40. Minute in Führung gebracht und nur vier Minuten später sorgte Toni Koitsch für die 2:0-Pausenführung. 

Im zweiten Abschnitt spielten die Traktor-Fußballer ab der 60. Minute nach einer Roten Karte für Falkenhain zwar in Überzahl, konnten die Führung aber nicht ausbauen. Der Ehrentreffer der Gastgeber in der Nachspielzeit war allerdings nicht mehr als Ergebniskosmetik. Bitter dagegen: Traktor-Spielmacher Sylvio Schwitzky musste in der 56. Minute mit Wadenproblemen verletzt ausgewechselt werden und steht dem Trainergespann in den kommenden Wochen wohl nicht zur Verfügung. 

Traktor-Präsident Christian Fischer: „Die Mannschaft hat, auch ohne dass die Top-Elf zur Verfügung stand, eine starke Moral gezeigt und nachgewiesen, auch gegen eine solch starke Truppe bestehen zu können.“ Verdienter Lohn dafür ist für den ehrgeizigen Aufsteiger derzeit der verdiente vierte Tabellenplatz.