Von Anja Beutler
Aller guten Dinge sind drei – sagt man. Und in der Tat gibt es im dritten Anlauf für die Sanierung und Erweiterung der Schönau-Berzdorfer Turnhalle erstmals ganz konkrete Hoffnung: Nach derzeitigem Stand werden im Sommer dieses Jahres die Arbeiten an der Turnhalle auf dem Hutberg beginnen. Konkret sind die Erneuerung von Dach und Turnhallendecken sowie damit einhergehend auch eine energetische Sanierung vorgesehen. Knapp 400000 Euro sollen diese Arbeiten kosten, bestätigte Daniel Schlosser vom Görlitzer Ingenieurbüro Eichler & Heinrich.
Den Stand der Dinge hatte der Planer jetzt in der jüngsten Ratssitzung vorgestellt. „Mit der Erneuerung von Dach und Decken tun wir etwas, das für den Erhalt des Gebäudes dringend nötig ist“, sagt Schlosser. Denn seit Längerem dringt Nässe in den DDR-Bau ein. Und da in dem Bund-Länder-Programm, aus dem jetzt ein Teil der Fördergelder kommen wird, großen Wert auf energieeinsparendes Sanieren gelegt wird, könne man dies auch gleich verbinden.
Ohnehin ist das Thema Finanzierung ein wichtiger Knackpunkt bei den Ideen für die Turnhalle. Für die vorgesehenen Arbeiten, die als erster Bauabschnitt zählen, sind Gelder aus dem Bund-Länder-Programm „Brücken in die Zukunft“ zugesagt. Auf ein positives Votum hoffen Planer und Gemeinde zudem bei ihrem Antrag auf eine sogenannte Leader-Förderung. Dieses Programm ist für private und kommunale Investitionen in den Regionen vorgesehen und soll ebenfalls einen wichtigen Anteil für die Hallen-Pläne tragen. Die Entscheidung steht hierbei allerdings noch aus. Auch Schönau-Berzdorf selbst hat immerhin einen Eigenanteil von rund 97000 Euro zu stemmen.
Die Sanierungsversuche der Turnhalle in Schönau-Berzdorf
Dabei sollen Dach und Decke nur der Anfang sein. „An den Plänen zu einer Erweiterung und vor allem auch qualitativen Verbesserung hält die Gemeinde bislang fest“, sagt Planer Schlosser. Denn ursprünglich war ja das Ziel, grundsätzlich einiges an der Halle zu ändern und somit auch mehr Platz zu schaffen. Laut Vorschrift müsste die Schulturnhalle beispielsweise über weit mehr Fläche für das Unterstellen der Sportgeräte verfügen. Das wollte und will man mit einem Anbau auf der schulabgewandten Seite lösen.
Dabei könnten sich gleich zwei weitere Wünsche erfüllen: Der Umzug der Umkleidekabinen aus der ersten Etage ins Erdgeschoss und die Möglichkeit, eine Zuschauertribüne einzubauen. Auf diese Weise hielte man auch den Schmutz draußen, den man aktuell jetzt durch das Hin und Her zum Umkleiden auch in der Halle nie ganz vermeiden könne, sagt der Planer.
Doch dieser nächste großer Schritt, zu dem auch eine Erneuerung des Sportbodens und der Prallwand gehört, ist noch in einiger Entfernung. Denn der zweite Bauabschnitt würde nochmals bis zu 800 000 Euro kosten. Die Gemeinde allein kann sich eine Gesamtinvestition von dann insgesamt knapp 1,2 Millionen Euro freilich nicht leisten und muss nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten suchen. Abgesehen vom Schulsport, der auch weiterhin an erster Stelle stehen wird, seien einige Erneuerungen aber auch für die Vereine sehr wichtig.
Eine weitere Aufsplittung der Arbeiten hält Planer Schlosser auch mit Blick auf den Schulsport für nicht sinnvoll. Nicht nur, weil die ganzen Pläne dann deutlich teurer werden, sondern auch der Kinder wegen: „Es soll für den Unterricht möglichst wenig Beeinträchtigungen geben, immerhin lernen an der Schule rund 170 Kinder“, betont der Planer. Schon bei den Arbeiten in diesem Jahr, sollen die Bauarbeiter deshalb vor allem in den Sommerferien anrücken. „Sicherlich wird die Zeit nicht ganz ausreichen, aber im Sommer hat die Schule immerhin die Möglichkeit, den Unterricht auch einmal nach draußen zu verlegen“, hofft Daniel Schlosser auf gutes Wetter. Genaue Absprachen mit der Schulleiterin und den Kollegen werden dann konkretisiert, wenn der Zeitplan wirklich sicher steht.