Dresden. Die umstrittenen Statistiken zum Unterrichtsausfall in Sachsen sollen konkreter und transparenter werden. Darauf hat sich ein Runder Tisch in Sachsen verständigt, der seine Empfehlungen am Dienstag Kultusministerin Brunhild Kurth (parteilos) übergeben hat. Kurth habe zugesichert, die Empfehlungen umzusetzen, teilte das Ministerium mit.
Nach Angaben des Landeselternrates sollen Ausfallstunden und Vertretungen künftig genau für die einzelnen Klassen erfasst werden. Allein mit sachsenweiten Zahlen könnten Eltern letztlich nichts anfangen. „Wir wollen erfahren, wie es konkret an den Schulen aussieht“, sagte der Vorsitzende des Landeselternrates, Andreas Hellner, der Nachrichtenagentur dpa.
Diese Fakten, so habe der Runde Tisch empfohlen, sollten dann Lehrern, Eltern und Schülern zugänglich sein. „Bislang haben Schulleitungen die Herausgabe solcher Daten weitestgehend verweigert“, sagte Hellner. Zudem sollen die ausgefallen und vertretenen Stunden laut Empfehlung künftig nicht mehr in absoluten Zahlen, sondern prozentual ausgewiesen werden, um sie besser vergleichen zu können.
Auch der Landesschülerrat, der wegen des Unterrichtsausfalls immer wieder Alarm geschlagen hatte, zeigte sich halbwegs zufrieden mit den Empfehlungen. „Wir haben einen Mindestkonsens erreicht“, sagte Vorsitzender Konrad Degen auf Anfrage. Aus Sicht des Schülerrats wäre es allerdings wünschenswert, wenn die Statistiken zum Ausfall viertel- statt halbjährlich veröffentlicht würden, „also ein bisschen mehr in Echtzeit“.
Der Runde Tisch mit Vertretern von Landesschülerrat, Landeselternrat, der Bildungsagentur, des Ministeriums und Schulleitern war im vergangenen Jahr eingerichtet worden. (dpa)