Von Nicole Preuß
Der Zeitplan war zu eng. Der Erlebnispark am Bautzener Stausee lässt deshalb noch etwas auf sich warten. Ursprünglich war geplant, dass schon in diesem Frühling mit dem Bau begonnen wird. Das Eingangsportal, der Zaun, die Toiletten, einige Erlebnisbereiche und das Restaurant sollten bis zum Winter gebaut werden. Zu Ostern 2014 sollte der Park mit der mittelalterlichen Burgbaustelle dann eröffnen. Doch dieser Plan ist nicht mehr zu halten. „Wir müssen um ein Jahr verschieben“, teilte Günter Hanke von der Civitas Bautzen GmbH mit, die den Park bauen und betreiben will. „Der Abstimmungsbedarf zur Planung des Geländes ist zu groß.“
Die Fläche, immerhin so weitläufig wie 24 Fußballfelder, gehört der Stadt. Früher standen dort Bungalows. Dann gab es andere Pläne. Ein Hamburger Geschäftsmann wollte dort einen Ferienpark mit modernen Ferienhäusern, einem Hotel, Schwimmbad und vielem mehr bauen. Doch das wurde nicht.
Nun wollen Günter Hanke und seine Mitstreiter dort einen Erlebnispark entwickeln. Herzstück soll eine mittelalterliche Burg sein. 40 bis 50 angestellte Handwerker und freiwillige Helfer sollen diese Burg Stück für Stück mit den Techniken des Mittelalters aufbauen. In jahrzehntelanger Arbeit. Um die Burg wollen die Ideengeber verschiedene Spielbereiche, alte Handwerkerhäuser und zwei Tiergehege bauen lassen. Alles im Zeichen des Mittelalters.
Vorbild ist ein Projekt in Frankreich. In Guédelon bauen Spezialisten und interessierte Laien eine Burg wieder auf. 320 000 Menschen besuchen jährlich diese große mittelalterliche Burgbaustelle. Fernsehsender berichten immer wieder über das Projekt. Günter Hanke und seine Mitstreiter glauben, dass sich das auch in Bautzen umsetzen lässt. Und sie hoffen auf eine großzügige Förderung. Eine Million Euro brauchen sie für den Anfang. Die Aussichten stehen, ihrer Auskunft nach, gut.
Doch noch ist die Finanzierung nicht vollständig geklärt. Und auch für die Vorbereitung der Genehmigung brauchen die Burgfreunde noch etwas Zeit. So müssen erst einmal Vorabstimmungen mit den Behörden getroffen werden. Dann geht es an den Bebauungsplan. Der muss erarbeitet und ausgelegt werden. Nachdem Behörden und Bautzener ihre Meinung zu dem Projekt abgegeben haben, wird abgewogen. Nur wenn es keine grundsätzlichen Bedenken gibt, kann mit dem Bau begonnen werden. Im Frühling 2014 will man anfangen. Ein Jahr später, ebenfalls im Frühling, könnte der Park dann eröffnen.