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Steakhaus öffnet im Sachsenhof

Seit Ende Januar ist das Traditionshaus in Riesas Innenstadt geschlossen. Nun legt ein neuer Betreiber los.

Von Antje Steglich
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Shenasi Neimi bei den letzten Handgriffen: „Al Caminetto“ heißt das Steakhaus, das ab nächster Woche im Sachsenhof eröffnen wird.
Shenasi Neimi bei den letzten Handgriffen: „Al Caminetto“ heißt das Steakhaus, das ab nächster Woche im Sachsenhof eröffnen wird. © Sebastian Schultz

Riesa. Die neue Küche musste erst eingebaut werden und dann gab es Schwierigkeiten mit dem Schornstein, sagt Shenasi Neimi. Dabei hätte der gebürtige Mazedonier sein neues Restaurant auf der Riesaer Hauptstraße gern schon viel früher eröffnet. Nun soll endlich am 22. Dezember mit den Nachbarn aus der Innenstadt und gern auch mit Vertretern aus dem Rathaus gefeiert werden – die Eröffnung des „Al Caminetto“ im Sachsenhof. Es soll gleichzeitig der Probelauf für ihn und die sechs Mitarbeiter sein.

Die italienischen Worte al Caminetto bedeuten am Kamin und könnten für das neue Restaurant passender kaum sein. „Wir wollten den Namen Sachsenhof für das Restaurant nicht behalten, denn wir machen ja was ganz anderes“, erklärt Shenasi Neimi, der das Gebäude den Vorbesitzern abgekauft hat. Das Hotel bleibe zwar unter altem Namen erhalten, für die Gaststube wollte man aber nicht nur neue Farbe, edle Hussen für die Stühle und eine neue Küche, sondern auch einen neuen Namen. „Der Kamin stand schon“, sagt Shenasi Neimi, „und das Wort klingt doch schön, oder?“ Eine klassische Pizzeria will man aber nicht sein, betont der Eigentümer, der künftig auch mal selbst in der Küche stehen wird. Das Al Caminetto versteht sich als argentinisch-italienisches Restaurant und ist vor allem ein Steakhaus.

Rumpsteak mit Schnecken in Knoblauchsauce stehen auf der Karte, Filetsteak mit Garnelen und Folienkartoffel oder auch das argentinische Steak vom Grill. Dazu gibt es Pizza und Pasta, damit für jeden Geschmack etwas dabei ist, sagt Shenasi Neimi. „Gerade die Kinder essen das lieber.“

Der Unternehmer selbst lebt seit gut 40 Jahren in Deutschland, die vergangenen zwölf verbrachte er nicht weit entfernt im südbrandenburgischen Elsterwerda. Auch dort betrieb er ein Restaurant. „Das wurde aber zu klein. Die Familie wächst und wächst …“ Als er vom Sachsenhof hört, schlägt er kurzerhand zu, seit drei Monaten lebt er jetzt in Riesa. Und obwohl seitdem vieles erneuert wurde, bleibt auch vieles vom alten Charme erhalten. Allen voran der Kamin. Aber auch die Wandbilder, die nur ein bisschen aufgehellt wurden. 

Erzählungen nach soll der Sachsenhof vor mehr als 160 Jahren gebaut worden sein, weil ein Maurermeister mit dem Namen Carl Gottlob Härtel bei einer Lotterie gewonnen hat. Von seinem Gewinn soll er das Grundstück an der Wettiner Straße – der heutigen Hauptstraße – gekauft haben, um darauf das Gasthaus mit Fremdenzimmern zu bauen. Es hieß zunächst auch Wettiner Hof, bis das Geschäft nach dem Zweiten Weltkrieg eingestellt wurde. 

Ab Anfang der 1950er-Jahre wurde die Gaststätte unter dem Dach der staatlichen Handelsorganisation (HO) wiedereröffnet und bekam den Namen Sachsenhof. Ein Hotel wurde allerdings erst wieder nach der Wende eingerichtet, als das Ehepaar Häschel das Haus übernahm. Die gingen Anfang des Jahres in Rente, trotz dessen sich zunächst kein Interessent fand. Doch nun hat Shenasi Neimi übernommen. Und er glaubt an den Erfolg. Schließlich habe der Sachsenhof nicht nur eine Top-Lage, so ein Angebot wie im Al Caminetto gebe es in Riesa auch noch nicht. (mit SZ/veb)