Berlin/Bern. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat mit Verwunderung auf die Empörung in der Schweiz über seinen Indianer-Vergleich reagiert. In der Kontroverse über das Bankgeheimnis habe Steinbrück nicht die Schweizer angreifen wollen, sagte sein Sprecher Torsten Albig gestern. Im Schweizer Nationalrat schlug der Streit erneut hohe Wellen.
Steinbrück soll am Sonnabend am Rande des Treffens der Finanzminister der G-20 in London die Drohung mit einer Schwarzen Liste gegenüber der Schweiz mit der „siebten Kavallerie vor Yuma“ verglichen haben. „Aber die muss man nicht unbedingt ausreiten. Die Indianer müssen nur wissen, dass es sie gibt“, hatte Steinbrück dem Schweizer Fernsehen gesagt.
Albig erklärte: „Der Minister hat zu keiner Zeit und auch mit keiner Silbe Schweizer in irgendeiner Art und Weise zu anderen Bürgern des Kontinents in irgendeine Beziehung gesetzt.“
Mit „großer Verwunderung“ stelle er fest, welche Wirkung ein Bild habe. Damit habe nur beschrieben werden sollen, dass es gut sein könnte, wenn sich auch die Schweiz beim Bankgeheimnis an die Regeln der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit in Europa (OECD) halte.
Überrascht stelle das Ministerium jetzt fest, dass einige Schweizer Steinbrück in die Nähe deutscher Politiker der 30er Jahre stellten, sagte Albig. „Dass Mitglieder ihrer Nationalversammlung meinen, den bösen Deutschen zu entdecken, wenn man darüber diskutiert, ob es klug ist, OECD-Regeln anzuwenden oder nicht, das überrascht mich sehr.“ (AP)