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Das Geheimnis der Steinschlangen

An einem Wanderweg in Bautzen und auch andernorts reihen sich bemalte Steine aneinander. Und es werden immer mehr. Was es damit auf sich hat.

Von Carmen Schumann
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Sandra Mittasch und ihr Sohn Louis freuen sich, dass, die Schlange aus bemalten Steinen in Auritz immer weiter wächst.
Sandra Mittasch und ihr Sohn Louis freuen sich, dass, die Schlange aus bemalten Steinen in Auritz immer weiter wächst. © Carmen Schumann

Auritz. Dass der achtjährige Louis aus Auritz ein Fußball-Fan ist, kann er nicht verleugnen. Drei Steine hat er angemalt mit den Symbolen seiner Lieblingsclubs, dem BVB, Dynamo Dresden und dem heimischen SV Grün-Weiß Hochkirch. Zusammen mit seiner Mutter Sandra Mittasch legte er kürzlich fünf bemalte Stein an den Wanderweg zwischen Auritz und dem Spittelwiesenweg in Bautzen. Verbunden mit der Bitte, weitere Steine auszulegen, auf dass eine Schlange entstehe.

Die Idee kam gut an. Von Tag zu Tag wuchs die Schlange immer weiter. Denn diesen Weg zwischen dem östlichen Vorort von Bautzen und dem Spittelwiesenweg nutzen gerade jetzt in der Corona-Zeit viele Spaziergänger und Radfahrer, um sich etwas Bewegung an frischer Luft zu verschaffen. Wenn die Passanten die Steinschlange sehen, halten viele an und bestaunen die kleinen Kunstwerke.

Auf manchen Steinen setzten sich die Bilder mit Corona auseinander, andere sind in der Art von Ostereiern bemalt. Auch liebe Grüße an Verwandte werden übermittelt. Eine Woche nach dem Beginn der Aktion zählte Sandra Mittasch schon fast 300 Steine, die den Weg auf einer Strecke von etwa 20 Metern säumen.

Rund einen halben Kilometer von Ortseingang Auritz entfernt befindet sich ein kleines Wäldchen. Sandra Mittasch und Louis würden sich sehr freuen, wenn sich die SchlaNGE über die gesamte Strecke ausdehnen würde. Nach dem furiosen Beginn sind Mutter und Sohn da recht optimistisch, denn mit der großen Resonanz hatten sie anfangs gar nicht gerechnet.

Zeitvertreib in der Corona-Krise

Louis sagt dazu, es sei ihm in der Zeit ohne Schule ziemlich langweilig gewesen, so dass er nach etwas gesucht hatte, womit er sich die Zeit vertreiben konnte. Er hofft, dass seien Klassenkameraden aus der Grundschule Hochkirch es ihm gleich tun.

Seine Mutter denkt auch, dass es toll wäre, wenn sich möglichst viele Kinder mit dem Bemalen von Steinen beschäftigen würden. Schließlich könne man nicht nur sich selbst damit eine Freude machen, sondern auch anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, die an der Schlange vorbeikommen. Für die Kinder sei das eine sinnvolle Beschäftigung.

Die Motive können mit Schulmalfarbe gestaltet und dann mit Klarlack fixiert werden. Wer keinen Lack hat, kann trotzdem mitmachen. Sandra Mittasch macht diese Steine dann im Nachhinein wetterfest. Die junge Mutter, die im Krankenhaus Bautzen beschäftigt ist, findet, dass die Steinschlangenaktion eine Möglichkeit ist, die Zeit der Corona-Krise etwas erträglicher zu gestalten.

Auch an anderen Stellen im Landkreis werden bemalte Steine aufgereiht, zum Beispiel am Bahnradweg in Obercunewalde und am Rad- und Wanderweg zwischen Großpostwitz und Obergurig.

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