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Stiftung fördert begabte Oberschülerin

Für Tatjana Vorobyov bedeutet die Malerei sehr viel. Und sie hat Talent. Das kann sie nun noch besser ausleben.

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Ingo Ließke überreichte im Namen der François-Maher-Presley-Stiftung eine Staffelei an Tatjana Vorobyov.
Ingo Ließke überreichte im Namen der François-Maher-Presley-Stiftung eine Staffelei an Tatjana Vorobyov. © Dietmar Thomas

Waldheim. „Angst“ heißt das Bild, das die 16-jährige Oberschülerin gemalt hat. Es zeigt das Gesicht eines Mädchens.

Nach ihm greifen viele Hände. Im Hintergrund sind Augen zu sehen. „Das Mädchen wird festgehalten. Mehrere Leute beobachten es, helfen ihm aber nicht. Deshalb hat es große Angst.“ So beschreibt Tatjana Vorobyov ihre Gedanken, die sie während des Malens hatte. Sie habe sich durchaus in die Situation des Mädchens hineinversetzen können. „Gerade jetzt, während des Erwachsenwerdens, fühle ich mich auch manchmal festgehalten“, sagt sie.

Mit ihrem Bild hat sie nicht nur einen ersten Platz im durch die François-Maher-Presley-Stiftung für Kunst und Kultur organisierten Malwettbewerb „Reigen der Fantasie“ abgeräumt. Presley selbst sieht in ihr ein großes Talent. Das fiel ihm bereits bei dem Wettbewerb, an dem sich die Schulen aus der Region beteiligen, im vergangenen Jahr auf. Damals hatte sie einen Sonderpreis bekommen.

In diesem Jahr hat ihn besonders beeindruckt, dass Tatjana ihrem Gemälde so viel Ausdruck verleihen konnte, obwohl es auf Papier gemalt ist. „Das ist schwierig. Auf Leinwand kommt die Wirkung der Farben viel besser zu Geltung“, erklärt Ingo Ließke, der sich im Auftrag der Stiftung ehrenamtlich um die Galerie in der Schlossstraße kümmert, wo die Bilder ausgestellt waren. Presley sei überzeugt davon, dass es die Oberschülerin in der Malerei sehr weit bringen könnte.

Die Staffelei kann Tatjana Vorobyov gut gebrauchen. „Bisher habe ich an meinem Schreibtisch gemalt“, sagt sie. Auch für Pinsel, Leinwände und Farben, die sie für ihren ersten Platz im Malwettbewerb erhielt, hat die Waldheimerin Verwendung.

Tatjana kam im Jahr 2004 mit ihren Eltern aus der Ukraine nach Waldheim. „Gemalt habe ich schon seit meiner frühesten Kindheit sehr gerne“, erzählt sie. Deshalb gehört der Kunstunterricht auch zu ihren Lieblingsfächern.

Ein neues Projekt hat sie allerdings gerade nicht geplant. Für die Zehntklässlerin stehen derzeit die Abschluss-Prüfungen an. Danach will sie sich aber auf jeden Fall künstlerisch weiterbilden und zunächst zwei Jahre die Fachoberschule „Gestaltung“ der Lehmbaugruppe in Leipzig besuchen.

 Dort kann sie die Fachhochschulreife erwerben, die sie für den Zugang zum Studium benötigen würde. „Ob ich dann weiter studiere, weiß ich aber noch nicht“, so Tatjana Vorobyov.

Am 17. Mai wird in der Galerie der François-Maher-Presley-Stiftung für Kunst und Kultur an der Schlossstraße 23 eine neue Ausstellung mit Werken von Edgar Moritz Pravemann eröffnet. Der in der „Arche – Wohnstätten“ betreute Mann leidet an Schizophrenie. 

Mit seiner Malerei kämpft er gegen seine inneren „Dämonen“ an, jene Stimmen, die immer wieder einwirken und grauenhafte Ängste auslösen. (DA/br)