Von Sylvia Jentzsch
Döbeln. Nachdem Alfred Kruggel nach der Wende als CDU-Kreis- und Stadtrat selbst bei der Entwicklung der Stadt mitmischte, hält der 78-Jährige nun Vorträge zur geschichtlichen Entwicklung der Kommune.
Zurzeit beschäftigt er sich mit den Bürgermeistern der Stadt Döbeln. Zwei Vorträge mit anschließendem Diskussionsforum hat es bereits gegeben. Ein dritter soll folgen. Dann spricht Alfred Kruggel über Bürgermeister, die die Gäste der Geschichtswerkstatt an der Zwingerstraße kennen – es geht um die „neuzeitlichen“ Stadtoberhäupter von Helmut Saupe bis zum heutigen Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer. Einen Termin, wann Kruggel diesen Vortrag hält, gibt es noch nicht.
„Der Vortrag ist nicht nur eine Auflistung der Namen und in welchen Zeiträumen sie im Amt waren. Ich versuche, der entsprechenden Zeit immer die geschichtlichen Ereignisse in Döbeln zuzuordnen, und was an Bauwerken entstanden ist“, sagte der 78-Jährige. Er referiere nicht nur. Die Gäste können auch Fragen stellen, und manche ergänzen das Gesagte auch durch ihr Wissen. Etwa 15 bis 30 Leute kommen in die Geschichtswerkstatt, um mehr über ihre Heimat zu erfahren. Wenn Alfred Kruggel eine Frage nicht beantworten kann, recherchiert er und gibt bei der nächsten Zusammenkunft Antwort.
Zur Geschichtswerkstatt ist er durch Frank Götzel gekommen. Weil sie beide Stadträte waren, kannten sie sich. „Zunächst habe ich einige Vorträge von den Heimatfreunden im Rathaus und auch in der Geschichtswerkstatt angehört“, so Kruggel, der von sich behauptet, dass er ein komischer Vogel sei. Er und seine Frau besuchen in jeder Stadt die Museen und sehen sich die Kirchen an.
Sein erster Vortrag sei der über die mitteldeutsche Fototechnik gewesen. Alfred Kruggel sammelt diese alten Fotoapparate. Auch über die Geschichte von Döbeln sowie die verschwundene Wirtschaft in Döbeln-West hat er schon gesprochen. „Dann haben wir überlegt, was für die Leute noch interessant sein könnte. Und da sind wir auf die Bürgermeister gekommen“, so der 78-Jährige.
Als Literatur standen ihm das Döbeln-Buch und die Chronik zur Verfügung. Sein erster Vortrag über die Bürgermeister begann mit Herrn Thomas, der 1309 das Amt innehatte. „Die Stadtoberhäupter waren damals ehrenamtlich tätig und nur für ein bis zwei Jahre eingesetzt. Sie waren für die Ordnung und Organisation der Stadt zuständig. Die Gewaltherrschaft hatten die Kurfürsten“, sagte Alfred Kruggel.