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Stolpener Jugend darf mitregieren

Das erste Jugendparlament im Landkreis nimmt Fahrt auf. Es soll auch dazu dienen, dass die Jugend in der Region bleibt oder wiederkommt.

Von Anja Weber
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Josephine Barthel freut sich, Teil des neuen Projektes Jugendparlament in Stolpen zu sein.
Josephine Barthel freut sich, Teil des neuen Projektes Jugendparlament in Stolpen zu sein. © Steffen Unger

Vor den Sommerferien hat im Gogelmoschhaus in Stolpen die erste Informationsveranstaltung zur Gründung eines Jugendparlaments für Stolpen stattgefunden. In dem zweistündigen Workshop konnten die Jugendlichen selbst aktiv werden und ihre Meinungen und neuen Ideen für ihre Zukunft in Stolpen und seinen Ortsteilen entwickeln. Besonders spannend sei es für sie gewesen, von Projektleiter Roman Lesch, selbst Stadtrat und Vorsitzender der CDU-Fraktion, anhand eines Planspiels zu erfahren, auf welchem Weg ihre Ideen auch aufgenommen werden können. Darüber informiert Ute Theilen vom Gogelmoschhaus, die das Projekt begleitet. Der Verein will damit konkrete und strukturelle Teilhabemöglichkeiten von Jugendlichen in ihrer Kommune beziehungsweise der Region schaffen.



"Wir wollen ein Forum für junge Menschen in unserem Landkreis sein, in dem sie sich miteinander über ihre Ideen parlamentarisch austauschen können. Unser Haus bildet eine zentrale Anlaufstelle, um die Vernetzung und Kooperation mit kommunalen Akteuren zu stärken und zu fördern", sagt Ute Theilen. Dafür will man verlässliche und feste Ansprechpartner in den kommunalen Gremien gewinnen. Mit diesen Maßnahmen will das Gogelmoschhaus politische und demokratische Bildung fördern. Dazu werden unter anderem Seminare und Workshops angeboten. Ziel ist auch, dass Projekte von den Jugendlichen selbst auf den Weg und zeitnah umgesetzt werden. Langfristig wollen die Initiatoren eine Verbesserung der Lebensperspektive von Kindern und Jugendlichen im Heimatort umsetzen. Und das soll letztlich dazu führen, dass junge Leute Interesse haben, in der Region zu bleiben oder nach ihrer Berufsausbildung zurückkehren. Im Gogelmoschhaus ist man sicher, dass die gesamte Region von der Jugendbeteiligung als Standortfaktor profitiert.

"Wir schaffen positive Erfahrungsmöglichkeiten für die Jugendlichen auf persönlicher und bildungspolitischer Ebene. Das bedeutet auch eine bessere, nachhaltige Nachwuchsplanung für örtliche beziehungsweise regionale Vereine und Bildungsstätten", sagt Ute Theilen.

Schon vom ersten Seminar begeistert

Die Gründung und Etablierung eines Jugendbeirats in Stolpen wäre aus Sicht der Organisatoren eine große und notwendige Bereicherung für die zukünftige und nachhaltige Entwicklung dieser Region. Sie biete den Jugendlichen eine Chance, sich zu engagieren und einzubringen, um ihre Zukunft in Stolpen selbst zu gestalten. Und schon die ersten Veranstaltungen scheinen offenbar gut angekommen zu sein.

Gut gefiel den Teilnehmenden die lockere Atmosphäre untereinander. „Erstaunlich war, dass es unter uns Jugendlichen zu vielen Themen die gleiche Meinung gab“, sagt zum Beispiel die 17-jährige Josephine Barthel. „Ich finde es schön, dass auch an die jüngere Generation hier in Stolpen gedacht wird, und wir uns bei Entscheidungen, die uns betreffen, nun mit einbringen können“, sagt Finn Klose. Und dabei fördert das Projekt nichts anderes, was schon seit 2018 in der Sächsischen Gemeindeordnung verankert ist. Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren, die in Stolpen und seinen Ortsteilen wohnen, sind nun eingeladen, mitzureden und ihre Zukunft in die Hand zu nehmen. Hinweise für die Anmeldungen und weitere Informationen gibt es auf der Homepage.