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Strafen für Pilzsucher

Ranger mussten jetzt ein älteres Ehepaar aus dem Naturschutz- gebiet holen. Es hatte sich beim verbotenen Pilzesuchen verirrt. Ähnlich ging es einem Putzkauer.

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© dpa

Königsbrück/Putzkau. Die Ranger der Naturschutzgebietsverwaltung Königsbrücker Heide haben am Montag ein älteres Ehepaar gerettet, das sich beim Pilzesuchen in der Wildnis verlaufen hatte. Das Paar hatte die markierten Wege in den Randbereichen des Naturschutzgebiets verbotenerweise verlassen und war weit in das Schutzgebiet vorgedrungen. Dann hatte es vermutlich die Orientierung verloren. Die Naturschutzgebietsverwaltung wurde hinzugerufen, um das Paar zu finden. „Aufgrund der Hinweise konnten zwei Ranger der Schutzgebietsverwaltung jedoch helfen, das entkräftete und sichtlich verängstigte Ehepaar aufzufinden und mit dem Geländewagen aus dem Gebiet heraus zu ihrem Auto zu bringen“, sagt der Leiter der Naturschutzgebietsverwaltung, Dr. Jürgen Stein.

Das Pikante dabei: Die Pilzsucher haben gleich gegen eine ganze Reihe von Verordnungen verstoßen und müssen nun mit hohen Geldstrafen rechen. Zudem soll ihnen die Hilfe der Ranger in Rechnung gestellt werden. Dabei hatten sie noch Glück. Das 70 Quadratkilometer große Gebiet war einmal ein Truppenübungsplatz, überall liegt Restmunition. Deshalb existiert zusätzlich zu den naturschutzrechtlichen Vorschriften noch ein polizeiliches Betretungsverbot. Das Ehepaar ist jedoch kein Einzelfall, teilt die Verwaltung mit. Immer mal wieder werden verirrte Besucher aufgegriffen. Manche Vermissten mussten sogar eine oder mehrere Nächte unfreiwillig in der Wildnis verbringen.

In Putzkau hat sich in dieser Woche ein ähnlicher Vorfall ereignet. Ein 89-Jähriger hatte sich offenbar am Dienstagnachmittag zum Pilzesuchen in die Umgebung aufgemacht. Als er nicht zurückkam, meldete ihn sein Sohn am Mittwochmorgen als vermisst. Mehrere Polizisten, Feuerwehrleute, ein Hubschrauberteam und extra ausgebildete Suchhunde waren im Einsatz. Am späten Vormittag wurde der Rentner schließlich in der Nähe eines Sees gefunden. Der 89-Jährige war zwar erschöpft, aber bei Bewusstsein. (SZ)