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Straftaten beenden Politiker-Karrieren nicht immer

Spendenaffären, Untreue, Verkehrsdelikte: Nicht immer räumten Politiker ihren Stuhl, wenn ihnen eine Straftat zur Last gelegt wird. Einige setzten ihre Karriere sogar vorbestraft fort. OTTO GRAF LAMBSDORFF: Die Minister-Karriere des FDP-Politikers endete 1984 durch die Flick-Parteispendenaffäre.

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Spendenaffären, Untreue, Verkehrsdelikte: Nicht immer räumten Politiker ihren Stuhl, wenn ihnen eine Straftat zur Last gelegt wird. Einige setzten ihre Karriere sogar vorbestraft fort.

OTTO GRAF LAMBSDORFF: Die Minister-Karriere des FDP-Politikers endete 1984 durch die Flick-Parteispendenaffäre. 1987 wurde er wegen Steuerhinterziehung zu umgerechnet 92000 Euro Geldstrafe verurteilt. Im Jahr darauf wurde er neuer FDP-Bundesvorsitzender.

OTTO WIESHEU: Der CSU-Politiker wurde 1985 nach einem Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss wegen fahrlässiger Tötung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und einer Geldstrafe von umgerechnet 10200 Euro verurteilt. 1990 wurde er Staatssekretär für Wissenschaft und Kunst, 1993 bayerischer Wirtschaftsminister.

REINHARD KLIMMT: Der damalige Bundesverkehrsminister stolperte über eine Finanzaffäre beim 1. FC Saarbrücken, dessen Präsident er bis 1998 war. Ein Gericht verurteilte ihn wegen Beihilfe zur Untreue zu einer Geldstrafe. Der Unmut in den eigenen Reihen wuchs, Klimmt trat zurück.

MATTHIAS WISSMANN: Gegen den damaligen wirtschaftspolitischen Sprecher der Unionsfraktion verhängte ein Gericht im März 1989 wegen steuerrechtswidriger Wahlkampffinanzierung einen Strafbefehl über umgerechnet 5500 Euro. Wissmann war damit vorbestraft. 1993 wurde der CDU-Politiker Forschungs-, später Verkehrsminister. (dpa)