Von Jana Klameth
Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht nach dem gestrigen Treffen der Landräte aus Meißen, Pirna und Bautzen sowie der Dresdner Oberbürgermeisterin beim sächsischen Wirtschaftsminister. Die gute: Die Weißeritztalbahn wird bis Kipsdorf wieder aufgebaut. Sobald der erste Bauabschnitt von Freital bis Dippoldiswalde vollständig abgerechnet ist, sollen die Planungen ausgeschrieben werden, teilte der Pirnaer Landrat Michael Geisler gestern auf SZ-Nachfrage mit.
Die negative Seite der Medaille: Der Verkehrsverbund Oberes Elbtal bekommt für diese und andere Projekte keinen Cent mehr Geld. „Das hat Minister Jurk sehr deutlich gemacht“, sagt Geisler. Man werde deshalb im VVO prüfen müssen, ob es Einsparmöglichkeiten gibt bzw. ob man die Einnahmen erhöhen kann. „Eine Möglichkeit ist sicher, den touristischen Verkehr auf der Weißeritztalbahn zu erhöhen“, sagt Geisler. Zwar soll die Bahn auch künftig in einem regelmäßigen Takt rollen, doch viel stärker als bisher sollen Sonderfahrten angeboten werden. „Damit wollen wir mehr Gelder einspielen“, erläutert Geisler.
Man könne aber auch nicht ausschließen, dass Verkehrsunternehmen wie die OVPS, der RVD und die Dresdner Verkehrsbetriebe mit Etatkürzungen klarkommen müssen. Das sehen Geislers Kollegen aus Meißen, Bautzen und die Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz durchaus kritisch. Welche konkreten Auswirkungen die Kürzungen haben werden, sei noch nicht abzusehen.
Keine klare Aussage brachte das Treffen zum Bahnlückenschluss zwischen Sebnitz und Dolni Poustevna. „Ob wir bauen, wird stark davon abhängen, ob die tschechische Seite die Investition stemmen kann“, sagt Geisler mit Blick auf die Wirtschaftskrise. Doch derzeit sieht es so aus, als würden die Tschechen Ernst machen: In Dolni werden bereits Bäume gefällt, um für die künftige Bahnstrecke Baufreiheit zu schaffen. Bis Ende Oktober sollen laut Bürgermeister Miroslav Jemelka die Arbeiten am Gleisbett abgeschossen sein.