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Strehlas neue Minister

Mit René Dittmann und Albin Sulemani bekommt der Elferrat beim größten Karneval der Region Zuwachs.

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© Sebastian Schultz

Von Eric Weser

Strehla. Eine knappe Woche noch, dann beginnt in Strehla wieder die fünfte Jahreszeit. Am 11.11. um 11.11 Uhr wird auf dem Markt die 43. Karnevalssaison eingeläutet. Weil das Datum auf einen Sonntag fällt, gibt es diesmal einen etwas größeren Faschings-Auftakt als sonst, mit Konzerten und Kirmes. Eine Besonderheit.

Auch für René Dittmann und Albin Sulemani dürfte der 11. November 2018 besonders werden. Die beiden Mitglieder des Strehlaer Carnevalsclubs (SCC) rücken an dem Tag zur Spitze der Narrennation namens Strinks auf: Sie werden Minister im Elferrat, dem Karnevals-Parlament. Klingt nach einem Griff zur Macht. Macht aber vor allem Arbeit. Denn wer Minister ist, hat beim Karneval jede Menge Aufgaben, erzählen die beiden. Das geht schon bei den Vorbereitungen los. Etwa beim Schmücken des Saals im Strehlaer Lindenhof, wo traditionell die närrischen Partys steigen. Tänze und Sketche müssen einstudiert werden, die während der Faschingsfeten das Publikum begeistern sollen. Wenn der närrische Tross außerhalb Strehlas Gastspiele gibt, sind die Minister auch gefragt.

Viel zu tun also. Gänzlich neu ist das alles für René Dittmann und Albin Sulemani aber nicht. Der 36-jährige Technische Zeichner und der 23-jährige Polizist gehörten zuletzt schon der SCC-Prinzengarde an. Eine Art Vorstufe zur mindestens elfköpfigen Ministerriege. Für den Wechsel der beiden ins Karnevals-Parlament mussten die SCC-Verantwortlichen deshalb auch nicht lange betteln. Nach einem Abend sei es ausgemachte Sache gewesen, sagt René Dittmann. Beim Karneval ist der Familienvater und gebürtige Strehlaer seit mehr als zwei Jahrzehnten dabei. „Eine Zeit lang habe ich die Faschingsorden gesammelt.“ Bestimmt 20 Stück seien es gewesen. Zu seinen frühen Karnevals-Erinnerungen gehöre, wie er auf dem Tieflader vom Nachbarn am Umzug teilgenommen habe. „Da waren ein Tipi und eine Feuerstelle aufgebaut.“ Albin Sulemani erinnert sich, wie er als Schüler mit bei der Karnevals-Eröffnung auf dem Markt dabei war. „Später, so mit 16, bin ich dann zu den Veranstaltungen gegangen. Damals ging das noch“, sagt der Strehlaer, der auch albanische Wurzeln hat, mit einem Grinsen. Heute seien die Alterskontrollen strenger.

Dass aus den beiden Karnevalsbesuchern von einst zupackende Mitglieder im SCC wurden, hängt auch mit der Fußball-Abteilung im Strehlaer Sportverein zusammen. Zwischen beiden Clubs gibt es etliche personelle Überschneidungen. Durchaus logisch, dass manch Kicker irgendwann in der ersten Reihe beim Karneval auftaucht.

Das Vereins-Engagement fordert allerdings seinen Tribut. Für die Familie wird während der Karnevalssaison etwas weniger Zeit bleiben. Albin Sulemani hat schon versucht, seine Freundin darauf einzustellen. „Ganz so begeistert war sie nicht“, verrät der 23-Jährige. Auch René Dittmanns Frau und kleine Tochter werden Mann und Papa während der Saison etwas seltener sehen. „Aber wenn die Familie nicht mitspielen würde, hätt’ ich es nicht gemacht.“

Wenige Tage vorm Startschuss für die neue Karnevalssaison ist die Stimmung bei den neuen Ministern recht unterschiedlich. Albin Sulemani ist „tiefenentspannt“, René Dittmann „heiß drauf, dass es losgeht.“ Ob es eine Feuertaufe für sie als Minister-Novizen gibt, wissen beide nicht. „Da lassen wir uns überraschen.“ Die Nachfrage beim SCC ergibt, dass da durchaus etwas passieren könnte. Nur was, das wird – genau wie das neue Saisonmotto – noch bis zum 11.11. geheim gehalten.

Der Strehlaer Faschingsauftakt findet am Sonntag, 11. November, ab 11.11 Uhr auf dem Markt statt.

www.scc-strehla.de