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Die Bus-Streiks haben ein Ende genommen

Die Gewerkschaft Verdi hat für die Busfahrer einen neuen Tarifabschluss erreicht - und beinahe sämtliche Forderungen durchgesetzt.

Von Markus van Appeldorn
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Busfahrer bekommen ab 2020 den von der Gewerkschaft geforderten Lohn.
Busfahrer bekommen ab 2020 den von der Gewerkschaft geforderten Lohn. © Archifoto: Rafael Sampedro

Der letzte 24-stündige Warnstreik der Busfahrer im Regional- und Nahverkehr an diesem Mittwoch brachte offenbar den Durchbruch. In der 4. Verhandlungsrunde tags darauf am Donnerstag konnte die Gewerkschaft Verdi für die Beschäftigten im Regionalverkehr Sachsen einen Tarifabschluss erreichen. Das teilte die Gewerkschaft nun mit.

Verdi konnte dabei nahezu alle Forderungen nach mehr Lohn für die Beschäftigten durchsetzen. Demnach steigen rückwirkend vom 1. März alle Löhne und Gehälter um 140 Euro im Monat. Ab dem 1. März 2020 steigen die Löhne um 5,45 Prozent auf mindestens 15,66 Euro Stundenlohn. Diesen Mindest-Einstiegslohn wie er in Sachsen-Anhalt schon länger bezahlt wird, hatte die Gewerkschaft ursprünglich ab sofort gefordert. Zum 1. Februar 2021 steigt der Einstiegslohn dann nochmal auf 16 Euro. Bislang mussten sich Busfahrer mit einem Einstiegslohn von 12,30 Euro zufrieden geben, der erst nach zwei Jahren auf 13,40 Euro stieg.

Auch für Auszubildende steigt die Vergütung deutlich. Statt bislang 650 bis 800 Euro Monatslohn starten Auszubildende rückwirkend vom 1. März mit 800 Euro Monatslohn, der bis zum 4. Lehrjahr in 50-Euro-Schritten auf 950 Euro steigt. Ab Februar 2010 bewegen sich die Ausbildungsentgelte zwischen 850 und 1000 Euro, ab Februar 2021 dann zwischen 900 und 1050 Euro monatlich.

Mit dem Tarifabschluss sind nach Auskunft des Verdi-Sprechers Jörg Förster sämtliche weitere Streikpläne vom Tisch. Betroffen von den wiederholten Warnstreiks waren im Landkreis Görlitz in den vergangenen Tagen auch die Regionalbus Oberlausitz GmbH (RBO) und die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck Zittau-Löbau mbH (KVG), die auch etliche Schüler befördern. Viele Eltern hatten die erheblichen Schwierigkeiten beklagt, wie ihre Kinder zur Schule kommen sollen.

An den beiden Warnstreik-Aktionen im April und in dieser Woche hatten sich die Mitarbeiter der Görlitzer Verkehrsbetriebe GVB nicht beteiligt. „Wir haben uns innerhalb der Belegschaft dagegen entschieden“, sagt GVB-Betriebsrat Lutz Weiser. Weit über 90 Prozent der Belegschaft sei sich in dieser Frage einig gewesen. Der Grund dafür: „Wir setzen erst einmal auf die Tarifverhandlungen.“ So lange diese laufen, gebe es keinen Grund, zu streiken. „Ein Streik ist das letzte Mittel, wenn es am Verhandlungstisch nicht weitergeht“, sagte GVB-Betriebsrat Lutz Weiser der SZ.

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