„Das wäre der Tod für das Projekt Fernsehturm“, so FDP-Fraktionschef Holger Zastrow zum Änderungsantrag der Grünen. Auf Antrag der FDP beschloss der Rat, die Verwaltung solle planen, wie der Fernsehturm intelligent angebunden werden kann. Park+Ride, Elektro-Autos, autonomes Fahren, all das könnte beitragen, Besucher zum Fernsehturm zu bringen.
„Ein unmittelbarer Zugang mit Privat-PKW kommt nicht in Betracht“, dieser Satz in der Begründung des Grünen-Antrags sorgte für Zastrows Unmut. Noch heftiger wurde es, als Grünen-Stadtrat Wolfgang Deppe sagte: „Sie wollen Aber-Millionen für eine Attraktion ausgeben, bei der fraglich ist, ob sie eine wird.“ Man habe auch vom Rathausturm einen tollen Blick, dieser solle saniert werden. Das veranlasste Tilo Wirtz (Linke) zur Wessi-Keule: „Es ist bedauerlich, dass jemand, der aus dem Westen hierhergekommen ist, so etwas sagt.“
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) stichelte Richtung Deppe: „Sie sind wohl noch nie oben gewesen.“ Grünen-Fraktionschef Thomas Löser sprach von „Diskriminierung“: „Diese Ost-West-Debatte muss aufhören.“ Wirtz klagte, die „Leistung der Aufbaugeneration“ werde nicht gewürdigt. „Es ist nicht gerechtfertigt, alles dem Klimaschutz unterzuordnen.“ Der Rat lehnte die Grünen-Änderungen schließlich ab. (SZ/awe)