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Streit um die Hafencity

Nach Regine Töberichs Marina Garden landet nun das nächste Bauprojekt aus der Leipziger Vorstadt vor Gericht.

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© Archivbild: Steffen Füssel

Die Diskussion um die Bebauung der Leipziger Vorstadt scheint nie enden zu wollen: Streit um Globus, um Marina Garden und nun auch um die Hafencity, die das Dresdner Unternehmen USD (Unser schönes Dresden) an der Leipziger Straße errichten möchte. Die Baugenehmigung für die vier Viergeschosser ist erteilt. Doch ein Nachbar macht gegen die Pläne mobil.

Das Pharma-Unternehmen Menarini de Heyden, auch bekannt als Arzneimittelwerk Dresden, hat Widerspruch gegen die Genehmigung eingereicht. „Wir sehen uns in unserer Geschäftstätigkeit gefährdet“, sagt der Geschäftsführer Jürgen Langer. Sein Betrieb habe viel Anlieferverkehr. „Wir würden die Lärmwerte für Wohnbebauung überschreiten“, so Langer. Er hat nun Sorge, dass künftige Bewohner gegen den Lkw-Verkehr klagen. „Ohne Lieferverkehr können wir die Produktion einstellen“, sagt der Geschäftsführer. Noch etwas ist Menarini ein Dorn im Auge: Für den Hochwasserschutz wird das Gelände an der Leipziger Straße um bis zu zwei Meter aufgeschüttet. Langer hat nun Angst, dass sich bei einer Flut ein Rückstau bildet und das Firmengelände überschwemmt wird.

USD könnte mit dem Bau beginnen

Die Stadt sieht hier allerdings kein Problem. Wenn Überschwemmungsfläche durch Neubauten verschwindet, muss sie für einen Ausgleich sorgen. Das sei auch im Falle der Hafencity geplant und könne rechtzeitig umgesetzt werden. Auch bezüglich des Lärms gibt es Entwarnung: Angrenzend an die Firma soll reines Gewerbe ohne Störfaktor entstehen. Die Wohnungen sind im Abschnitt dahinter geplant.

Das Verwaltungsgericht Dresden bestätigt auf SZ-Anfrage, dass das Pharma-Unternehmen Widerspruch eingelegt hat. Da dieser den Baustart nicht aufschieben könne und auf dem Areal somit jederzeit die Bagger anrollen könnten, ist ein gerichtliches Eilverfahren notwendig. Eine Verhandlung wird es jedoch nicht geben, stattdessen wird aufgrund der Aktenlage entschieden. Wann das Urteil fällt, ist unklar. Die USD möchte sich zum laufenden Verfahren nicht äußern. (SZ/sag)