Sachsen
Merken

Sachsen leiden besonders in Corona-Krise

Noch sind die Folgen der Corona-Krise nicht absehbar. Eine Umfrage gibt Auskunft darüber, in welchem Maßen die Menschen verunsichert sind.

 2 Min.
Teilen
Folgen
© dpa

Dresden. Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Erwerbstätigen in Sachsen ist in der Corona-Krise der Arbeitsalltag stressiger geworden. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Im gesamten Bundesgebiet empfanden dagegen nur 38 Prozent der Befragten mit einem Job den Arbeitsalltag belastender. Am geringsten waren die Werte in Berlin und Brandenburg (16 Prozent).

Noch deutlicher äußerten sich Eltern mit Kindern. In Sachsen sagten 71 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass die Kita- und Schulschließungen für sie eine große Herausforderung sind. Im bundesweiten Vergleich traf das nur auf 56 Prozent zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hatte Sachsen 2018 mit 64,6 Prozent die höchste Beschäftigungsquote von Frauen in Deutschland.

"Die hohe Erwerbstätigkeit von Frauen ist ein Grund, warum sich die Ergebnisse von anderen Bundesländern deutlich unterscheiden. Familien sahen sich in der Krisenzeit einer Dreifachbelastung ausgesetzt, mussten oftmals Homeoffice und familiäre Verpflichtungen unter einen Hut bringen und noch dazu die Ausnahmesituation bewältigen", erklärte die sächsische TK-Chefin Simone Hartmann.

Erschöpft und ausgebrannt

Nach Einschätzung der TK macht die Umfrage klar, dass sich die Sachsen in der Corona-Krise mehr Sorgen machen als der Durchschnitt der Bundesbürger. Während bundesweit 50 Prozent der Befragten Angst vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch haben, sind es in Sachsen 60 Prozent. In Sachsen gingen 83 Prozent der Befragten davon aus, dass infolge der Corona-Pandemie Steuer und Sozialabgaben steigen. Deutschlandweit waren es 76 Prozent.

Für Hartmann sind die höheren Prozentsätze nachvollziehbar: "Wie sich wirtschaftlicher Zusammenbruch persönlich auswirkt, haben wir bereits bei der politischen Wende erlebt. Corona ist für viele unmittelbar mit Existenzangst verbunden."

Laut Umfrage ist Kurzarbeit in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt stärker ausgeprägt als anderswo. Ein Viertel der Interviewten (24 Prozent) gab an, persönlich betroffen zu sein. Bundesweit lag dieser Wert bei 13 Prozent.

Zusätzliche physische und psychische Belastungen führen zu dem Ergebnis, dass sich jeder dritte befragte Sachse (35 Prozent) erschöpft und ausgebrannt fühlt, hieß es abschließend. Im Bundesdurchschnitt ist das bei jedem Vierten (25 Prozent) der Fall. (dpa)

So informieren wir Sie zum Thema Corona