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Studieren nur mit Kreditkarte?

Es gibt sicherlich sehr viele verschiedene Anekdoten, die Studierende im Umgang mit den Verwaltungen der Universitäten berichten können.

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Uni nur mit Kreditkarte? die ZHAW in der Schweiz hatte mit der Entscheidung, Semesterbeiträge nur noch per Kreditkarte zahlen zu können, für mächtig Trubel gesorgt.
Uni nur mit Kreditkarte? die ZHAW in der Schweiz hatte mit der Entscheidung, Semesterbeiträge nur noch per Kreditkarte zahlen zu können, für mächtig Trubel gesorgt. © Alexas_Fotos / Pixabay.com

Oft geht es dabei jedoch eher um Belegungen von Kursen oder bestimmte Zugangs-Beschränkungen, die die Planung des Studiums erschweren. Doch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat ihre Studierenden zum neuen Semester vor eine besondere Herausforderung. Plötzlich ließ sich der Semesterbeitrag nur noch per Kreditkarte oder Postfinance Card bezahlen.

Auch wenn die Uni nach Studierenden-Beschwerden eingelenkt hat, ist das Ganze doch durchaus kurios, da sie erhebliche Mehrkosten für Studierende bedeutet hätte. Hierzulande können junge Kunden glücklicherweise auch kostenfreie Kartenmodelle nutzen. Doch was ist dabei genau zu beachten?

Eine Umstellung der Rechnungszusendung brachte Änderung bei der Zahlungsweise

Zum neuen Semester hat die ZHAW entschieden, die Semesterrechnungen nicht mehr auf dem üblichen Postweg zu versenden, sondern per E-Mail. Der Grund dafür liegt in einer Entbürokratisierung, die letztlich alles einfacher machen sollte. Zusätzlich sorgte die Maßnahme wohl für eine erhebliche Kosteneinsparung. Was auf den ersten Blick sehr vernünftig klang, hatte jedoch einen problematischen Zusatz.

Plötzlich war es nämlich nicht mehr möglich, den Semesterbeitrag per Überweisung zu begleichen. Als einzige Optionen blieben dabei die Zahlung per Kreditkarte oder per Postfinance Card übrig. Eine heikle Situation, da die Bezahlung des Semesterbeitrags Voraussetzung für die Einschreibung ist.

Das stellte Studenten vor weitere Probleme:

- Viele Studierende bekommen aufgrund fehlenden Einkommens keine Kreditkarte

- Auch eine Postfinance Card ist nicht in jedem Haushalt obligatorisch

Die Uni hatte zwar darauf verwiesen, dass eine Kreditkarte sich an gängigen Kiosken erwerben ließe, jedoch hätte das für die Studierenden erhebliche Mehrkosten bedeutet. Nach Protesten der Studierendenvertretung und der Studierenden selbst hatte die Universität die Zahlung per Banküberweisung wieder angeboten.   

Kreditkarten und Studenten: Passt das gar nicht zusammen?

Junge Leute und auch Studenten können gerade hierzulande durchaus Kreditkarten bekommen. Dabei gilt es jedoch zu unterscheiden:

- Prepaid-Kreditkarten: Die Karte wird vorher mit einem bestimmten Betrag aufgeladen, der nachher durch bargeldlose Zahlungen aufgebraucht werden kann.

- Klassische Kreditkarten: Durch die Zahlungen entsteht ein Saldo, der zum Monatsende ganz oder teilweise getilgt wird.

Prepaid Kreditkarten sind für Studierende mit keinerlei Problemen verbunden, während klassische Kreditkarte oft nur eine recht eingeschränkte Kreditlinie bereitstellen. Doch das erweist sich in den meisten Fällen nicht als Schwierigkeit.

Viel wichtiger als eine Kreditlinie sind für Studierende jedoch häufig andere Merkmale:

- Bargeldlose Zahlungen im Ausland

- Kostenfreie Barabhebungen im Ausland (in der jeweiligen Landeswährung)

- Günstige Gebühren

- Attraktive Rabatte und Vergünstigungen

- Niedrige Zinsen

- Keine Jahresgebühr

Aus diesem Grund sollten Interessenten die einzelnen Kartenmodelle stets einem genaueren Blick unterziehen. Auf diese Weise lassen sich am Ende die Angebote finden, die voll und ganz zu den eigenen Vorstellungen passen. 

Kartenauswahl: Stets den eigenen Bedarf prüfen

Wer sich für eine Kreditkarte interessiert, sollte vorher den eigenen Bedarf ermitteln. So nützen kostenlose Barabhebungen im Ausland nichts, wenn diese gar nicht in Anspruch genommen werden. Nach einer Bedarfsermittlung lässt sich im Nachhinein ganz bequem eine passgenaue Karte finden.

Auch Studenten bekommen eine Kreditkarte

So merkwürdig die Aktion der ZHAW letztlich auch war, sie zeigt nur, dass auch die Universitäten versuchen, in der Zukunft anzukommen. Die Entbürokratisierung ist grundsätzlich zu begrüßen, sollte aber so flexibel gestaltet werden, dass sie Studierenden keine zusätzlichen Kosten aufbürdet. Glücklicherweise gibt es gerade hierzulande auch kostenfreie Kartenmodelle, die attraktive Leistungen mitbringen. 

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur P. Schmal.