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So hat "Sabine" Sachsen getroffen

Mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h ist der Orkan über Sachsen hinweg gezogen. Der stürmische Wochenbeginn zum Nachlesen im Tickerprotokoll.

Von Fabian Deicke & Philipp Siebert
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An der Bodenbacher Straße in Dresden kippte eine morsche Pappel gegen ein Wohnhaus und auf ein geparktes Auto.
An der Bodenbacher Straße in Dresden kippte eine morsche Pappel gegen ein Wohnhaus und auf ein geparktes Auto. © Roland Halkasch

Montag, 13.10 Uhr: Wir beenden an dieser Stelle unseren Live-Blog zum Orkan "Sabine". 

Der stürmische Wochenbeginn ist zunächst überstanden. Wie geht es weiter nach "Sabine"? DWD-Meteorologin Cathleen Hickmann erklärt Sächsische.de das Wettermodell für die kommenden Tage. Das lässt sich in groben Zügen auf einen Satz verkürzen: Nach dem Orkan ist vor dem Sturm. 

Die genaue Prognose der Meteorologin für Sachsen lesen sie in diesem Artikel: Wie lange ist es in Sachsen noch stürmisch?

12.03 Uhr: Laut Deutschem Wetterdienst frischt zum Mittag der Wind wieder auf. Mit Sturmböen um 80 km/h ist zu rechnen, vereinzelt auch mit schweren Sturmböen bis 100 km/h. Im Bergland oberhalb von 600 Meter sind auch Windstöße von bis zu 130 km/h möglich.

Am Abend soll der Wind wieder nachlassen, in der zweiten Nachthälfte zum Dienstag erneut auffrischend.

🔸 Nützliche Links und Hinweise, damit Sie gut durch den Sturm kommen 🔸

11.35 Uhr: Positive Neuigkeiten von der Bahn: Auf der Strecke Dresden-Leipzig verkehrt der Regionalexpress wieder planmäßig. 

11.20 Uhr: Die Lage in den Wäldern ist nach Angaben des Staatsbetriebes Sachsenforst derzeit noch nicht absehbar. "Wir wissen noch nicht, ob und welche Schäden der Orkan angerichtet hat", sagte eine Sprecherin. Für die Mitarbeiter sei es derzeit schwierig und auch gefährlich die Wälder zu begehen. Waldwege seien wegen der Gefahr herabstürzender Äste gesperrt. Erst gegen Mitte der Woche, wenn das Orkantief vollständig abgezogen ist, sei mit einer ersten Bestandsaufnahme zu rechnen. Wälder sollten deshalb auch von Wanderern gemieden werden.

10.48 Uhr: Deutsche Bahn und die Länderbahn Sachsen berichten von einigen Schäden in ihren Streckennetzen. Mitarbeiter beider Unternehmen beräumen seit dem Morgen die Gleise, mit Unterstützung von Technischem Hilfswerk und Feuerwehr. 

Die Länderbahn Sachsen rechnet damit, dass im Laufe des Vormittags der Zugverkehr wieder aufgenommen werden kann. Nach Auskunft der Deutschen Bahn rollen teilweise wieder Züge im Regionalverkehr, so bei der S-Bahn. Im Fernverkehr soll es im Laufe des Vormittags wieder anrollen.

10.02 Uhr: In Radebeul und Coswig hatte die Feuerwehr extra Befehlsstellen für die Koordination von Sturmschäden eingerichtet. Radebeuls Stadtwehrleiter Roland Fährmann sagte kurz nach sieben Uhr: "Wir hatten bisher keine Alarmierung in der Stadt. Vorerst sind wir glimpflich davon gekommen." Insgesamt hatte die Feuerwehr im Landkreis Meißen 36 Sturm-Einsätze.

9.36 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat die Windgeschwindigkeiten der vergangenen 24 Stunden veröffentlicht. Die heftigsten Sturmböen sind demnach auf dem Fichtelberg mit 127 km/h gemessen worden, gefolgt von Hoyerswerda (105 km/h) und Oschatz (103 km/h). Am Dresdner Flughafen wurden 97 km/h gemessen. 

8.58 Uhr: Die Dresdner Feuerwehr zieht erste Bilanz: Bis zum Morgen wurden insgesamt 48 Einsätze wegen des Sturms gezählt, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume. In Pillnitz wurde das Dach eines Hauses schwer beschädigt. In Dresden-Niedersedlitz wurde die Kunststoffabdichtung auf dem Dach der Christlichen Schule in Dresden-Niedersedlitz weg gepustet.

Der Sturm hat das Dach der Christlichen Schule in Dresden-Niedersedlitz beschädigt.
Der Sturm hat das Dach der Christlichen Schule in Dresden-Niedersedlitz beschädigt. © privat

8.45 Uhr: Der Zugverkehr in der Oberlausitz könnte bald wieder rollen. Möglicherweise verkehrt der Trilex schon im Laufe des Vormittags wieder auf den Strecken von Dresden nach Görlitz und Zittau. Die Länderbahn teilte mit, aktuell Erkundungsfahrten durchzuführen.

8.10 Uhr: Beim Blick auf die Sturmschäden in Deutschland hat "Sabine" Sachsen bisher relativ schwach getroffen. In Nordrhein-Westfalen gab es laut einer ersten Bilanz mehrere Verletzte. In Mülheim an der Ruhr hatten zwei Insassen eines Autos riesiges Glück: Ein 25 Meter hoher Baum erwischte ihren fahrenden Wagen im hinteren Bereich. Nur leicht verletzt kamen sie in ein Krankenhaus. In Paderborn wurde ein 16-Jähriger durch einen herabstürzenden Ast schwer verletzt. In Saarbrücken wurden zwei Menschen durch einen umstürzenden Baum lebensgefährlich verletzt. In Frankfurt sind Teile eines Baukrans auf das Dach des Doms gestürzt. 

Einen Überblick zur Sturmlage in Deutschland lesen Sie in diesem Artikel: Orkantief "Sabine" trifft Deutschland

7.25 Uhr: Durchatmen ist vorübergehend angesagt. "Mitteldeutschland hat es erstmal grob geschaff", erklärt eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes soeben. Nur in den Bergregionen seien noch Böen bis zu einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern zu erwarten. Ab dem Mittag könne es auch im Tiefland wieder zu stärkeren Sturmböen von bis zu 100 km/h kommen. Der Zugverkehr bleibt zunächst beeinträchtigt.

7.15 Uhr: So sah es heute Morgen kurz nach 4.30 Uhr auf der B 169 bei Zeithain (Landkreis Meißen) aus. Ein Lastwagen ist dort samt Anhänger umgekippt und hat sich quer auf die Fahrbahn gelegt.  

7.10 Uhr: Während "Sabine" nun auch Dresden erreicht hat, blicken wir einmal kurz voraus. Laut Update des DWD bleibt es noch bis zum Abend stürmisch. Böen bis 100 Stundenkilometern seien im Laufe des Tages immer wieder möglich, sagt Peter Zedler vom DWD. Gegen Abend soll es etwas ruhiger werden. „In der Nacht zum Dienstag aber zieht ein Randtrog heran.“ Niederschläge und Böen nehmen nochmals zu. „Der Wind ist diesmal wirklich zäh.“ In der Nacht zum Dienstag können Schneeschauer auch das Tiefland erreichen. 

7.00 Uhr: Kurze Service-Information für Sie: Sächsische.de bleibt dran und informiert, sobald es zu Sturm "Sabine" wichtige Neuigkeiten gibt. Updates erhalten Sie schnell und zuverlässig auch mit unserem Push-Service.

6.25: In Dresden fuhren am Montagmorgen keine Züge mehr. Die Deutsche Bahn hat nicht nur den Fernverkehr, sondern zwischenzeitlich auch den kompletten Nahverkehr in Sachsen eingestellt - zunächst bis mindestens 6 Uhr, teilte das Unternehmen mit. Am Morgen standen daher alle Dresdner S-Bahnen still. Inzwischen rollt der Verkehr jedoch wieder an. Ebenfalls betroffen ist die Mitteldeutsche Regionalbahn. Auch hier bleiben alle Züge, die im Normalfall etwa zwischen Dresden und Kamenz verkehren, in den Depots. 

6.15 Uhr: Von Straßen in Sachsen gibt es die ersten Störungsmeldungen: So blockieren etwa auf der B 6 zwischen Wilschdorf und Weißig-Altstadt umgestürzte Bäume die Fahrbahn. Weitere umgestürzte Bäume meldete die Polizei am Montagmorgen etwa auf der A 13 in der Ausfahrt Radeburg. 

Gegen 3.15 Uhr stürzten zudem einzelne Bäume auch auf die Fahrbahn der Autobahn 14 in Richtung Dreieck Nossen. Zwischen Klinga und Grimma kam es zur Behinderung und Sperrung der rechten Spur. Nach knapp einer halben Stunde war die Gefahr beseitigt.

5.15 Uhr: Die Kaltfront zieht jetzt über Sachsen. Ein Radarfilm, den der Dienst Kachelmannwetter twittert, zeigt ein dichtes, sich rasch bewegendes Wolkenband. Es bringt starke Schauer und Gewitter mit. 

4.00 Uhr: Die Kaltfront und damit die Sturmfront sollen nach Angaben des DWD zwischen 3 Uhr und 5 Uhr Nordsachsen erreichen, danach mit etwas Verzögerung Dresden und den Osten des Landes. 

Erwartet werden Schauer mit Graupel, einzelne Gewitter und orkanartige Böen bis Windstärke 12 und Geschwindigkeiten von 120 Kilometer pro Stunde mit. "Wer nicht raus muss", sollte nicht rausgehen und das Auto stehen lassen, "wenn man nicht unbedingt fahren muss", so Kathleen Hickmann vom DWD.

Das ist seit Sonntag passiert

Sturmtief "Sabine" hat am Sonntagabend auch Sachsen erreicht. Es fuhren keine Züge mehr, an den Flughäfen Leipzig-Halle und Dresden sind bis Dienstagmittag fast alle Verbindungen gestrichen worden.

Die Länderbahn hat ihren Zugverkehr in Sachsen und Nordbayern schon am Sonntag aus Sicherheitsgründen eingestellt. Es waren bereits Schäden an der Infrastruktur entstanden, teilte das Bahnunternehmen mit. Der Zugverkehr im sächsischen Vogtland, in Ostsachsen und in Nordbayern wurde daraufhin gestoppt.