Von Alexander Kempf
Funken fliegen am Mittwochnachmittag im Nieskyer Rosenpark. Ein Bauhof-Mitarbeiter entfernt mit einem Trennschleifer ein gefährliches Stück Metall an einer ausgemusterten Metall-Rampe. Sie soll den Skatern in Zukunft nur noch als Sitzgelegenheit dienen. Ihre Sprünge können die Jugendlichen in Niesky künftig auf neuen Rampen aus Beton üben. Bereits in 14 Tagen sollen die stehen. Damit die Bauarbeiten am Montag beginnen können, räumen derzeit Freiwillige den Park auf.
Müll und Laub, die sich in den vergangenen Jahren angesammelt haben, sollen verschwinden, kündigt Jens Zschernig vom Flexiblen Jugendmanagement an. Jeder Nieskyer kann seinen Beitrag leisten. Noch bis Freitag wird jeweils zwischen 14 und 18 Uhr geputzt. Es gilt nicht nur Harke und Schaufel zu schwingen, auch unliebsame Wurzeln müssen entfernt werden. Für Getränke und Werkzeug ist gesorgt.
Doch viele Jugendliche, die mit anpacken, sind am frühen Mittwochnachmittag trotz Schulferien noch nicht zu sehen. Jens Zschernig sieht es gelassen. „Ich habe nicht mit 100 Leuten gerechnet“, sagt er. In der Urlaubszeit seien viele Skater nicht da oder sie lernen und arbeiten außerhalb von Niesky. Spätestens wenn die Elemente nächste Woche gesetzt werden, sollte die Unterstützung größer werden, blickt er optimistisch in die Zukunft.
Finanziell haben die jungen Leute in den vergangenen Monaten viel Unterstützung erhalten. Denn weil sich die Suche nach Fördertöpfen zunächst schwierig gestaltet, sammeln sie mithilfe einer eigenen Crowdfunding-Kampagne rund 1 900 Euro an Spenden ein. Das besondere an der Kampagne ist, dass das Geld nur ausgezahlt wird, wenn ein vorher bestimmter Betrag erreicht wird. Gelingt das nicht, erhalten alle Unterstützer ihr Geld zurück. Die Nieskyer dürfen den Betrag behalten und in die Sanierung des Skate-Parks investieren. Die Aktion hat ihnen zusätzliche Aufmerksamkeit und Geldgeber beschert. Insgesamt sollen nun 13 000 Euro in die neuen Elemente fließen. Die alten sind baufällig gewesen und bereits entfernt worden.
Vielleicht gelingt es den jungen Leuten sogar noch, einen weiteren Geldgeber zu gewinnen. Bei der Ausschreibung eines Getränkeherstellers stehen die Chancen derzeit gut, dass die Skater zusätzlich 1 000 Euro erhalten. Dafür müssen jedoch bis Ende Juli noch genügend Menschen für sie im Netz abstimmen. Dem Getränkehersteller beschert das viel positive Aufmerksamkeit.
Jens Zschernig freut sich über das Angebot. „Es wird immer schwieriger von öffentlichen Geldgebern etwas zu bekommen“, stellt er fest. Da ist die Wirtschaft willkommen. Aber auch regionale Firmen unterstützen die Nieskyer Skater beachtlich. „Die Stadtwerke Niesky haben uns 3 000 Euro gegeben“, so Jens Zschernig. Die Stiftung der Sparkasse Niederschlesische Oberlausitz steuert gar 4 000 Euro zu. Da das Kinderhilfswerk den Skatern auch bereits 5 000 Euro gestiftet hat, wovon nach der Sanierung einer hölzernen Rampe noch gut 3 000 Euro übrig sind, wird der Park attraktiver als anfangs gedacht.
Die Finanzierung für die Skate-Elemente ist gesichert. Gelingt es beim Gewinnspiel des Getränkeherstellers zu punkten, sollen mit den 1 000 Euro noch Bänke oder ein Klettergerüst im Park entstehen, so Jens Zschernig. „Das Ziel der jungen Menschen ist, dass der Rosenpark wieder voll nutzbar ist“, erklärt er. Dafür sind helfende Hände im Park und im Netz willkommen.