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Surftipps vom Experten

Schüler des Curie-Gymnasiums wissen jetzt, wie man sicher im Internet unterwegs ist – und wie man Codes knackt.

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© Sven Ellger

Von Alexander Buchmann

Statt Mathe, Sport und anderen Fächern stand am Dienstag für rund 900 Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums nur eines auf dem Stundenplan: das sichere Surfen im Internet. Denn zum zweiten Mal hat die Dresdner Polizei anlässlich des internationalen „Safer Internet Day“ einen Aktionstag organisiert. Dazu haben sich die Beamten unter anderem Experten der Bundespolizei, der Stadt, der Staatsanwaltschaft und den sächsischen Datenschutzbeauftragten sowie ehrenamtliche Helfer ins Boot geholt. Nicht nur bei den Schülern stießen sie dabei auf offene Ohren.

„Manches wusste ich schon, aber ich habe auch einiges dazugelernt“, sagt Lisa Liepack, als sie gemeinsam mit einer Mitschülerin an einer digitalen Schnitzeljagd teilnimmt. Dabei sollen die Siebtklässler Fragen rund um das Thema Internet selbst im Netz recherchieren und anschließend beantworten. Für jede richtige Antwort erhalten sie einen Code, den sie entschlüsseln müssen, um das Lösungswort herauszufinden. Zweck der Übung sei es, dass die Schüler lernen, das Internet intelligent zu nutzen, erklärt Polizeihauptmeister Jan Wittmann. Er hat den Aktionstag organisiert und dafür insgesamt 46 ehrenamtliche Referenten gefunden. So auch Sebastian Windt, der eigentlich als Berufsschullehrer in Leipzig arbeitet, für den Aktionstag aber nach Dresden gekommen ist und die Schnitzeljagd betreut.

Diese ist eine von mehreren Stationen, die die Schüler durchlaufen. An anderen werden sie erst anderthalb Stunden unterrichtet, um im Anschluss das Gelernte in kleinen Gruppen aufzuarbeiten. „Das ist wichtig für die Nachhaltigkeit“, erklärt Wittmann. Denn was die Schüler einmal selbst durchgearbeitet haben, bleibt eher hängen. Über den Tag verteilt hören sie auch mehrere Vorträge. In Einem gibt ein Staatsschutz-Beamter Sicherheitstipps für die Nutzung sozialer Medien wie Facebook. So sollte sich jeder die Frage stellen, wer was sehen soll. Der Experte rät auch dazu, das Profil auf privat zu stellen, damit es nur Freunde und nicht die ganze Welt sieht. Außerdem lohne ein Blick darauf, mit wem man online befreundet ist und wer einem auf den Plattformen folgt. Schließlich haben die jungen Leute auch Verantwortung gegenüber ihren Bekannten, wenn sie zum Beispiel gemeinsame Bilder posten. Und jede Information, die im Internet preisgegeben wird, kann auch gegen die Schüler verwendet werden, wie Fälle von Cybermobbing zeigen. Dass E-Mails genauso unsicher wie Postkarten sind und allein zwischen dem Smartphone und dem E-Mail-Anbieter mitunter elf Stationen liegen, an denen mitgelesen werden kann, lernen die Gymnasiasten an einer andere Station. Häufige Nachfragen zeigen, dass die Schüler diese Themen bewegen. Und das sie sich, zumindest an diesem Tag, der Risiken bewusst sind. „Ich denke schon nach, ob es ok ist, etwas zu posten“, sagt Siebtklässlerin Elisabeth Otte. „Ich achte darauf, was ich schreibe“, ergänzt ihr Klassenkamerad Lukas Mangold.

Um diese Sensibilität im Umgang mit den Möglichkeiten des Internets geht es an diesem Tag, erklärt Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar. „Die Vorzüge des Internets sind überdimensional. Wir wollen die jungen Menschen darauf aufmerksam machen, dass es aber auch negative Seiten gibt.“