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Tag der offenen Sanierungstür startet am Güterbahnhof

Das Fördergebiet in Görlitz präsentiert sich bunt und kindgerecht. Aber auch viele Gründerzeithäuser laden zum Schauen ein.

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© Uwe Schwarz

Von Matthias Klaus

Marie und Lisa haben zusammen mit ihren Freunden aufgemalt, wie bunt sie sich ihren neuen Stadtteilpark rund um den einstigen Güterbahnhof, dem Fördergebiet Brautwiesenbogen, vorstellen. Am Sanierungssonntag soll das Kunstwerk fortgesetzt werden. Die Mädchen und Jungen feiern hier schon mal ihr erstes Kinderfest. Vereine, Planungsbüro, Stadtvertreter und Bürgerrat wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen, um Ideen zu sammeln und Sorgen zu erfahren.

„Der Brautwiesenbogen soll eine gemeinsame Sache werden“, sind sich alle einig. Und da kommt die finanzielle Unterstützung aus dem Europäischen Fonds natürlich gerade recht. Aber der Brautwiesenbogen ist nicht die einzige Herausforderung, der sich die Stadtsanierer im Amt für Stadtentwicklung derzeit stellen, heißt es aus dem Rathaus. Denn viele Gründerzeithäuser warten noch darauf, aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Einige werden an diesem schon traditionellen dritten Sonntag im Juni zum letzten Mal so baufällig zu sehen sein, denn vielerorts stehen die Handwerker schon in den Startlöchern. Ihre Arbeiten verrichtet haben sie inzwischen bereits in den vier neuen Kinosälen, die am Tag der offenen Sanierungstür ausnahmsweise einmal außerhalb der Spielzeit besichtigt werden können, eine filmische „Zugabe“ inklusive. Noch einmal wird Filmmaterial aus dem Görlitz der Vorwendezeit auf großer Leinwand zu erleben sein, ebenso ein exklusiver Streifen von der Kinosanierung.

In einen ganzen Häuserkomplex vom Obermarkt 5 bis zur Steinstraße 5 könnte auch schon bald neues Leben einziehen. Drei Investoren ziehen hier an einem Strang, um den altehrwürdigen Straßenzug rund um das einstige Totschek-Kaufhaus zu sanieren und anschließend zu beleben. Das „Vorher“ dürfte am 17. Juni letztmalig öffentlich zu besichtigen sein. Investor Gerhard Leistner freut sich auf viele Besucher seines „Casa in Casa Riversa“, auf Deutsch „Haus im Haus“, der Weberstraße 4. Um den barocken Dachstuhl sichtbar zu lassen, hat Gerhard Leistner sein Haus einfach „auf den Kopf gestellt“.

Mehr als 20 Objekte sind am Tag der offenen Sanierungstür zugängig. Wie in jedem Jahr wollen die Stadtsanierer zusammen mit den Bürgern Bilanz ziehen und es diesmal obendrein sogar schaffen, die ganze Stadt für alle Interessierten sieben Stunden lang zu einem Erlebnis werden zu lassen, so Stadtsprecherin Sylvia Otto.

Eröffnung ist um 10 Uhr auf dem Gelände vom ehemaligen Güterbahnhof. Bürgermeister Michael Wieler übernimmt diese Aufgabe.