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Tagebausee Most eröffnet erst 2020

Der Untergrund für das neue Naherholungsgebiet in Most macht Probleme.

Von Steffen Neumann
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Der frühere Tagebau in Most soll in naher Zukunft Naherholungsgebiet werden.
Der frühere Tagebau in Most soll in naher Zukunft Naherholungsgebiet werden. © Foto: Archiv SZ

Der Traum vom Naherholungsgebiet vor der Haustür muss für die Bewohner von Most (Brüx) und Umgebung warten. Die Rekultivierung des früheren Tagebaus am Rande der Stadt hat Verspätung. „Die hydrogeologischen Bedingungen haben sich stark verändert“, sagte Frantisek Jirasek vom Magistrat Most in der Zeitung Mlada fronta Dnes. Konkret bedeutet das Probleme mit dem Untergrund. Die Bauarbeiter stießen auf ein ausgedehntes Sumpfgebiet, das nun erst einmal stabilisiert werden muss. Die Erschließungsarbeiten ruhen bis auf Weiteres. Die Eröffnung wurde um ein Jahr auf Juni 2020 verschoben.

Ursprünglich sollte das Naherholungsgebiet bereits im Sommer dieses Jahres eröffnen. Das war der Termin, den Oberbürgermeister Jan Paparega vor einem Jahr genannt hatte, als sich die Arbeiten schon einmal verzögerten. Erste Pläne hatten damit gerechnet, dass bereits 2017 gebadet werden kann. Doch ein früherer Tagebau ist ein sensibles Gebilde. Immer wieder ist es in der Vergangenheit zu unerwarteten Erdbewegungen gekommen. Das Wasserregime braucht eine ständige Regulierung. Der Tagebau, der sich an der Stelle der historischen Stadt Most befindet, war mit dem Wasser aus dem Stausee Nechranice geflutet worden.

Bisher gibt es in dem nordböhmischen Braunkohlerevier mit dem See Milada bei Usti nad Labem (Aussig) erst einen großen Tagebausee, der als Naherholungsgebiet dient. Er ist aber nicht vergleichbar mit ähnlichen Seen bei Leipzig oder in der Lausitz. Am Milada-See herrschen eher natürliche Bedingungen. Die Infrastruktur für Wassersport, Gastronomie oder Toiletten ist bisher nur schwach ausgeprägt und die Wege von Parkplatz bis zum See relativ weit. Das soll am See bei Most von Beginn an anders werden. Auch hier gibt es aber Verzögerungen. Einzig die neue Straße um den See von Most nach Marianske Radcice (Maria Radschitz) wird noch in diesem Jahr eröffnet.