Vor fünf Jahren hatte er sich schon einmal vergeblich um das Amt beworben. Nun will Japans Außenminister Taro Aso erneut für den Vorsitz der Liberaldemokratischen Partei (LDP) und damit zugleich für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren. Die Entscheidung über den Nachfolger von Regierungschef Junichiro Koizumi fällt im September, wenn dessen Amtszeit als Parteichef endet. Neben Aso gibt es wahrscheinlich zwei weitere aussichtsreiche Kandidaten, Kabinettsminister Shinzo Abe und Finanzminister Sadakazu Tanigaki.
Aso, ein Enkel des einstigen Ministerpräsidenten Shigeru Yoshida, hatte seine Kandidatur während einer Fraktionssitzung in Tokio bekannt gegeben. Dabei erläuterte er bereits einige Reformvorschläge. So will er das Alter für den Schulbeginn japanischer Kinder von derzeit sechs auf vier bis fünf Jahre senken. Außerdem kündigte er an, die Wohnsituation für viele seiner Landsleute zu verbessern. „Ich habe seit dem letzten Rennen um das Amt des Ministerpräsidenten 2001 an Stärke gewonnen“, sagte er. „Ich möchte meine Erfahrungen als Außenminister, als Innenminister und als Führungsmitglied der Partei nutzen.“
Jüngsten Meinungsumfragen zufolge liegt der konservative Politiker aber mit 5,5 Prozent abgeschlagen zurück. Ob er Unterstützung von Amtsinhaber Koizumi erhält, ist bislang offen. (AP)